Revolutionärer Zorn. Zeitung der Revolutionären Zelle. Heft 1 und 2 (von 6?). Berlin, 1975-1976. 12 S.; 12 S. 43 x 30 cm. Zeitungsfaltung.
Pasterny, Gegenkultur 82. – Ausgaben zum Mai 1975 und 1976. – “Die Festnahme der Führungskader der RAF 1972 führte dem linksextremistischen Spektrum die Nachteile einer geschlossen im Untergrund operierenden Terrorgruppe deutlich vor Augen… Daraus erwuchs die Idee, eigenständige Kleingruppen (‘Revolutionäre Zellen’, RZ) zu gründen, die keine zusammenhängenden Strukturen aufweisen und aus der Legalität heraus operieren sollten… Demnach bestanden die streng voneinander abgeschotteten Gruppen meist aus drei bis fünf Mitgliedern, die in der Regel unauffällig, bürgerlich (Beruf, Studium etc.) lebten und in ihrer Freizeit Anschläge planten und ausführten. Sie wurden deshalb bald auch als ‘Feierabendterroristen’ bezeichnet. Konzept und Strategie der RZ wurden in konspirativ vertriebenen Szeneschriften (zunächst ‘REVOLUTIONÄRER ZORN’, dann auch ‘radikal’, ‘INTERIM’ etc.) propagiert. Immer wieder waren darin auch Bauanleitungen für Spreng- und Brandsätze zu finden. Auf diese Weise sollten potenzielle Nachahmer – überwiegend aus dem militanten autonomen Spektrum – zu eigenen Aktionen und zur Gründung von “Resonanz-RZ” ermuntert werden. In kaum einer Taterklärung fehlte deshalb auch der Aufruf “Schafft viele Revolutionäre Zellen!” (www.verfassungsschutz-bw.de, Revolutionäre Zellen). – “Das Ziel des Konzeptes der RZ war im Unterschied zur RAF, daß es darum ging, nachmachbare Aktionen, die vermassbar sind, durchzuführen. Das, was die RZ als Gruppe macht, sollte jeder machen können. Man wollte kein Patent auf den bewaffneten Kampf haben, aber praktisch eine Hierarchie von Aktionsformen schaffen, bei der man sozusagen die Spitze der Interventionsmethode darstellt. Es geht darum, sich in das aufmüpfige Potential reinzudiffundieren” (Enno Schwall in ZAG Nr. 36/37, 2000, S. 30-32). – Gut erhalten.
Revolutionärer Zorn. Zeitung der Revolutionären Zelle. Heft 1 und 2 (von 6?). Berlin, 1975-1976. 12 S.; 12 S. 43 x 30 cm. Zeitungsfaltung.
Pasterny, Gegenkultur 82. – Ausgaben zum Mai 1975 und 1976. – “Die Festnahme der Führungskader der RAF 1972 führte dem linksextremistischen Spektrum die Nachteile einer geschlossen im Untergrund operierenden Terrorgruppe deutlich vor Augen… Daraus erwuchs die Idee, eigenständige Kleingruppen (‘Revolutionäre Zellen’, RZ) zu gründen, die keine zusammenhängenden Strukturen aufweisen und aus der Legalität heraus operieren sollten… Demnach bestanden die streng voneinander abgeschotteten Gruppen meist aus drei bis fünf Mitgliedern, die in der Regel unauffällig, bürgerlich (Beruf, Studium etc.) lebten und in ihrer Freizeit Anschläge planten und ausführten. Sie wurden deshalb bald auch als ‘Feierabendterroristen’ bezeichnet. Konzept und Strategie der RZ wurden in konspirativ vertriebenen Szeneschriften (zunächst ‘REVOLUTIONÄRER ZORN’, dann auch ‘radikal’, ‘INTERIM’ etc.) propagiert. Immer wieder waren darin auch Bauanleitungen für Spreng- und Brandsätze zu finden. Auf diese Weise sollten potenzielle Nachahmer – überwiegend aus dem militanten autonomen Spektrum – zu eigenen Aktionen und zur Gründung von “Resonanz-RZ” ermuntert werden. In kaum einer Taterklärung fehlte deshalb auch der Aufruf “Schafft viele Revolutionäre Zellen!” (www.verfassungsschutz-bw.de, Revolutionäre Zellen). – “Das Ziel des Konzeptes der RZ war im Unterschied zur RAF, daß es darum ging, nachmachbare Aktionen, die vermassbar sind, durchzuführen. Das, was die RZ als Gruppe macht, sollte jeder machen können. Man wollte kein Patent auf den bewaffneten Kampf haben, aber praktisch eine Hierarchie von Aktionsformen schaffen, bei der man sozusagen die Spitze der Interventionsmethode darstellt. Es geht darum, sich in das aufmüpfige Potential reinzudiffundieren” (Enno Schwall in ZAG Nr. 36/37, 2000, S. 30-32). – Gut erhalten.
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