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Auktionsarchiv: Los-Nr. 18

Jacob de Backer

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
75.300 €
ca. 83.844 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 18

Jacob de Backer

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
40.000 € - 60.000 €
ca. 44.538 $ - 66.808 $
Zuschlagspreis:
75.300 €
ca. 83.844 $
Beschreibung:

(Antwerpen um 1555 – 1585/90) Taufe Christi, Öl auf Holz, 75,5 x 107,5 cm, gerahmt Provenienz: Weiss Gallery, London; Privatsammlung, England, bis 2018 Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Ein Gutachten vom 18. Juli 2019 liegt vor. Dieses schön erhaltene Gemälde ist um 1580 zu datieren. Es stammt zur Gänze von der Hand des Antwerpener Meisters Jacob de Backer der sich zu dieser Zeit am Zenit seiner Schaffenskraft befand. Das vorliegende Gemälde ist eine monumentale Darstellung der Taufe Christi. Die Begebenheit wird mit Varianten in drei Evangelien berichtet (Matthäus 3, 13–17; Markus 1, 9–13 und Lukas 3, 21–22). Es wird erzählt, dass Jesus von Nazareth zum Jordan hinunterging, wo er von Johannes dem Täufer getauft wurde. Den Evangelien zufolge kniet Johannes während der Zeremonie am Flussufer und trägt sein traditionelles Gewand aus Kamelhaar, doch hier ist er in einem schönen roten Umhang dargestellt. Matthäus zufolge weigerte sich Johannes der Täufer zunächst, den Ritus vorzunehmen, doch Christus bestand darauf und wurde getauft. Christus steht aufrecht in einem Lendenschurz fast bis zu den Oberschenkeln im Fluss, die Hand in einem Gestus der Demut und Frömmigkeit über die Brust gelegt. Vor ihm liegt der abgestreifte Mantel. Während der Zeremonie öffnet sich oben der Himmel, und der Heilige Geist steigt in Gestalt der Taube herab, wie in den Evangelien nach Matthäus und Markus nachzulesen ist. Die Begebenheit hat als einer der fünf Meilensteine der in den Evangelien berichteten Lebensgeschichte Christi zahlreiche Künstler ersten Ranges angeregt. Am bekanntesten sind heute die Darstellungen von Piero della Francesca, El Greco Rubens und Goya. Biografische Informationen über Jacob de Backer sind äußerst spärlich, was ihn zu einem der rätselhaftesten Maler des 16. Jahrhunderts macht. Es wird vermutet, dass er um 1555 geboren wurde und um 1585 starb. Er war einer der wichtigsten Meister des Manierismus im Antwerpen des 16. Jahrhunderts und nimmt einen fixen Platz zwischen den Generationen von Frans Floris und Rubens ein. Er war in den 1570er-Jahren und in der ersten Hälfte der 1580er-Jahre tätig. Ungeachtet der Tatsache, dass er sehr früh im Alter von 30 Jahren starb, war er ein sehr fruchtbarer Künstler. Karel van Mander die unverzichtbare Informationsquelle zur Malerei des 16. Jahrhundert, berichtet in seinem 1604 in Haarlem erschienenen Schilder-Boeck (fol. 231/32), dass de Backer als Knabe von seinem Vater – ebenfalls ein Maler, der aufgrund einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung aus Antwerpen fliehen musste – zurückgelassen wurde. Van Mander zufolge arbeitete der junge Jacob de Backer mehrere Jahre in der Werkstatt eines aus Italien stammenden Malers und Kunsthändlers namens Antonio van Palermo (1503/13 – vor 1589). Später trat er in die Werkstatt von Hendrick van Steenwijck dem Älteren (1550–1603) ein. Van Mander behauptet, dass Palermo ihn so schindete, dass der junge de Backer im Alter von 30 Jahren in den Armen der Tochter des Meisters verstarb. Zumal van Mander andeutet, dass dies vor langer Zeit geschehen war, hatte der Vorfall vermutlich stattgefunden, bevor van Steenwijck 1586 aus Antwerpen wegging. Stimmt diese Annahme, ist der Zeitpunkt von de Backers Tod vor 1586 anzusiedeln. Über die Ausbildung des Künstlers weiß man wenig. Merkwürdigerweise gibt es keinen Eintrag seiner Person als Meister der Antwerpener Lukasgilde. Während sein Werk großen Einfluss des römischen und florentinischen Manierismus und insbesondere des Stils Giorgio Vasaris verrät, gibt es keinen Hinweis, dass de Backer Italien je besucht hätte, im Gegensatz zu vielen seiner flämischen Zeitgenossen. Zudem stand sein Schaffen stark unter dem Eindruck der vielfigurigen Kompositionen Frans Floris’. Viele seiner Bildfindungen beschäftigen sich mit komplexen allegorischen Inhalten. Dies wurde als Beweis für eine hu

Auktionsarchiv: Los-Nr. 18
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Antwerpen um 1555 – 1585/90) Taufe Christi, Öl auf Holz, 75,5 x 107,5 cm, gerahmt Provenienz: Weiss Gallery, London; Privatsammlung, England, bis 2018 Wir danken Luuk Pijl, der die Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Fotografie bestätigt hat, für seine Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes. Ein Gutachten vom 18. Juli 2019 liegt vor. Dieses schön erhaltene Gemälde ist um 1580 zu datieren. Es stammt zur Gänze von der Hand des Antwerpener Meisters Jacob de Backer der sich zu dieser Zeit am Zenit seiner Schaffenskraft befand. Das vorliegende Gemälde ist eine monumentale Darstellung der Taufe Christi. Die Begebenheit wird mit Varianten in drei Evangelien berichtet (Matthäus 3, 13–17; Markus 1, 9–13 und Lukas 3, 21–22). Es wird erzählt, dass Jesus von Nazareth zum Jordan hinunterging, wo er von Johannes dem Täufer getauft wurde. Den Evangelien zufolge kniet Johannes während der Zeremonie am Flussufer und trägt sein traditionelles Gewand aus Kamelhaar, doch hier ist er in einem schönen roten Umhang dargestellt. Matthäus zufolge weigerte sich Johannes der Täufer zunächst, den Ritus vorzunehmen, doch Christus bestand darauf und wurde getauft. Christus steht aufrecht in einem Lendenschurz fast bis zu den Oberschenkeln im Fluss, die Hand in einem Gestus der Demut und Frömmigkeit über die Brust gelegt. Vor ihm liegt der abgestreifte Mantel. Während der Zeremonie öffnet sich oben der Himmel, und der Heilige Geist steigt in Gestalt der Taube herab, wie in den Evangelien nach Matthäus und Markus nachzulesen ist. Die Begebenheit hat als einer der fünf Meilensteine der in den Evangelien berichteten Lebensgeschichte Christi zahlreiche Künstler ersten Ranges angeregt. Am bekanntesten sind heute die Darstellungen von Piero della Francesca, El Greco Rubens und Goya. Biografische Informationen über Jacob de Backer sind äußerst spärlich, was ihn zu einem der rätselhaftesten Maler des 16. Jahrhunderts macht. Es wird vermutet, dass er um 1555 geboren wurde und um 1585 starb. Er war einer der wichtigsten Meister des Manierismus im Antwerpen des 16. Jahrhunderts und nimmt einen fixen Platz zwischen den Generationen von Frans Floris und Rubens ein. Er war in den 1570er-Jahren und in der ersten Hälfte der 1580er-Jahre tätig. Ungeachtet der Tatsache, dass er sehr früh im Alter von 30 Jahren starb, war er ein sehr fruchtbarer Künstler. Karel van Mander die unverzichtbare Informationsquelle zur Malerei des 16. Jahrhundert, berichtet in seinem 1604 in Haarlem erschienenen Schilder-Boeck (fol. 231/32), dass de Backer als Knabe von seinem Vater – ebenfalls ein Maler, der aufgrund einer bevorstehenden Gerichtsverhandlung aus Antwerpen fliehen musste – zurückgelassen wurde. Van Mander zufolge arbeitete der junge Jacob de Backer mehrere Jahre in der Werkstatt eines aus Italien stammenden Malers und Kunsthändlers namens Antonio van Palermo (1503/13 – vor 1589). Später trat er in die Werkstatt von Hendrick van Steenwijck dem Älteren (1550–1603) ein. Van Mander behauptet, dass Palermo ihn so schindete, dass der junge de Backer im Alter von 30 Jahren in den Armen der Tochter des Meisters verstarb. Zumal van Mander andeutet, dass dies vor langer Zeit geschehen war, hatte der Vorfall vermutlich stattgefunden, bevor van Steenwijck 1586 aus Antwerpen wegging. Stimmt diese Annahme, ist der Zeitpunkt von de Backers Tod vor 1586 anzusiedeln. Über die Ausbildung des Künstlers weiß man wenig. Merkwürdigerweise gibt es keinen Eintrag seiner Person als Meister der Antwerpener Lukasgilde. Während sein Werk großen Einfluss des römischen und florentinischen Manierismus und insbesondere des Stils Giorgio Vasaris verrät, gibt es keinen Hinweis, dass de Backer Italien je besucht hätte, im Gegensatz zu vielen seiner flämischen Zeitgenossen. Zudem stand sein Schaffen stark unter dem Eindruck der vielfigurigen Kompositionen Frans Floris’. Viele seiner Bildfindungen beschäftigen sich mit komplexen allegorischen Inhalten. Dies wurde als Beweis für eine hu

Auktionsarchiv: Los-Nr. 18
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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