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Auktionsarchiv: Los-Nr. 62

Adriaen Thomasz. Key

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.077 $ - 133.616 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 62

Adriaen Thomasz. Key

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.077 $ - 133.616 $
Zuschlagspreis:
87.800 €
ca. 97.763 $
Beschreibung:

(Antwerpen um 1545 – um 1589) Anbetung der Könige, Öl auf Holz, 65 x 89,5 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung Josef Cremer, Dortmund; dessen Auktion, Wertheim, Berlin, 29. Mai 1929, Lot 22; Privatsammlung, Deutschland; Auktion, Lempertz, Köln, 11. Mai 2013, Lot 1019; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Literatur: M. J. Friedländer, Die altniederländische Malerei, Bd. XIII, Anthonis Mor und seine Zeitgenossen, Leiden 1936, S. 165, Nr. 271a (nach Willem Key ; M. J. Friedländer, Early Netherlandish Painting, Bd. XIII, Antonis Mor and His Contemporaries, Leiden 1975, S. 95, Nr. 271a, Taf. 133; K. Jonckheere, Adriaen Thomasz. Key, Portrait of a Calvinist Painter, Turnhout 2007, S. 129, 314, Nr. A 114; K. Jonckheere, Willem Key 1516-1568, Portrait of a Humanist Painter, Turnhout, 2011, s. 159, unter Nr. A.81; K. Jonckheere Antwerp Art after Iconoclasm, Experiment in Decorum 1566–1585, New Haven 2013, S. 265, Abb. 337 Bei dem vorliegenden Gemälde handelt sich um eine nahansichtige Wiedergabe von Adriaen Thomasz. Key einer früheren Bildfindung desselben Themas seines Lehrmeisters Willem Key Das frühere Gemälde entstand möglicherweise unter Adriaens Mithilfe. Konrad Jonckheere schreibt in seiner Monografie über Willem Key dass Adriaen „bei der Ausführung der Hauttöne und der Wiedergabe der feinen Stoffe“ seinen Lehrer Willem im Fall des vorliegenden Gemäldes übertroffen hat. Archivalische Hinweise legen nahe, dass Adriaen Thomasz. mit Willem Key nur entfernt verwandt gewesen sein, doch Willems Nachnamen als Markennamen angenommen haben dürfte. Adriaen wurde 1568 im Kielwasser der durch den 1566 wütenden Bildersturm verursachten Zerstörungen Meister der Antwerpener Lukasgilde. Es gab eine Flut an Aufträgen, um Altargemälde im Einklang mit den neuen Vorgaben für religiöse Werke zu ersetzen, die Johannes Molanus, ein katholischer Theologe der nahegelegenen Universität Löwen, ausgegeben hatte. Adriaen schuf insbesondere ein Werk für den Hochaltar der Franziskanerkirche sowie zahlreiche Porträts, darunter ein historisch bedeutsames Bildnis von Wilhelm dem Schweiger, dem Prinzen von Oranien. Auf der rechten Seite des vorliegenden Gemäldes hat Adriaen die Figur des dunkelhäutigen Königs, die Willems früherer Komposition Stabilität verliehen hat, gegen die Kamele und die Turbane tragenden Karawanenführer der drei Weisen getauscht. Im Hintergrund sind die Hügel Bethlehems zu erkennen. Das Bild des jüngeren Künstlers zeugt dadurch von einem größeren Gespür für Proportionalität und Perspektive, während eine eindrucksvollere Ausformung der fünf Gestalten um Maria die Komposition ausgewogener erscheinen lässt. Obschon es der flämischen Bildtradition entsprach, den König Caspar schwarz darzustellen, wie wir es auch von den Umsetzungen des Themas durch Pieter Breughel den Älteren her kennen, wird ein solcher König in den Evangelien nicht beschrieben. Adriaens Werk richtet sich demnach dahingehend ganz nach Molanus’ Empfehlung von 1570, sich bei der Darstellung religiöser Szenen streng an den Text der Bibel zu halten. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Hinzufügung des Porträts eines jungen Mannes als Aktfigur mit höchst individualisierten Gesichtszügen laut Jonckheere um ein gekonntes Selbstbildnis Adriaens. Die Physiognomien und Hände der weiteren Figuren im Vordergrund verraten Adriaens Interesse als versierter Porträtist am Studium der Anatomie. Jonckheere zufolge „gelang es Adriaen viel besser als seinem Lehrmeister, seine Naturbeobachtungen in ein detailreiches Bild umzusetzen“. Dafür sprechen auch die Sehne am Hals des Königs, der sich von rechts ins Bild neigt, sowie die hervortretenden Adern auf den Handrücken des Königs links. Schließlich sind die Könige, Josef und Maria sehr ausdrucksstark wiedergegeben, ohne an Karikaturen zu erinnern. Adriaens Heilige Familie im Philadelphia Museum of Art (Inv.-Nr. 430) lässt ähnliche Figurendarstellungen erkennen sowie dieselbe Aufmerksamkeit für die Wiedergabe ihrer Physiognomien wie das vorl

Auktionsarchiv: Los-Nr. 62
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Antwerpen um 1545 – um 1589) Anbetung der Könige, Öl auf Holz, 65 x 89,5 cm, gerahmt Provenienz: Sammlung Josef Cremer, Dortmund; dessen Auktion, Wertheim, Berlin, 29. Mai 1929, Lot 22; Privatsammlung, Deutschland; Auktion, Lempertz, Köln, 11. Mai 2013, Lot 1019; dort erworben durch den jetzigen Besitzer Literatur: M. J. Friedländer, Die altniederländische Malerei, Bd. XIII, Anthonis Mor und seine Zeitgenossen, Leiden 1936, S. 165, Nr. 271a (nach Willem Key ; M. J. Friedländer, Early Netherlandish Painting, Bd. XIII, Antonis Mor and His Contemporaries, Leiden 1975, S. 95, Nr. 271a, Taf. 133; K. Jonckheere, Adriaen Thomasz. Key, Portrait of a Calvinist Painter, Turnhout 2007, S. 129, 314, Nr. A 114; K. Jonckheere, Willem Key 1516-1568, Portrait of a Humanist Painter, Turnhout, 2011, s. 159, unter Nr. A.81; K. Jonckheere Antwerp Art after Iconoclasm, Experiment in Decorum 1566–1585, New Haven 2013, S. 265, Abb. 337 Bei dem vorliegenden Gemälde handelt sich um eine nahansichtige Wiedergabe von Adriaen Thomasz. Key einer früheren Bildfindung desselben Themas seines Lehrmeisters Willem Key Das frühere Gemälde entstand möglicherweise unter Adriaens Mithilfe. Konrad Jonckheere schreibt in seiner Monografie über Willem Key dass Adriaen „bei der Ausführung der Hauttöne und der Wiedergabe der feinen Stoffe“ seinen Lehrer Willem im Fall des vorliegenden Gemäldes übertroffen hat. Archivalische Hinweise legen nahe, dass Adriaen Thomasz. mit Willem Key nur entfernt verwandt gewesen sein, doch Willems Nachnamen als Markennamen angenommen haben dürfte. Adriaen wurde 1568 im Kielwasser der durch den 1566 wütenden Bildersturm verursachten Zerstörungen Meister der Antwerpener Lukasgilde. Es gab eine Flut an Aufträgen, um Altargemälde im Einklang mit den neuen Vorgaben für religiöse Werke zu ersetzen, die Johannes Molanus, ein katholischer Theologe der nahegelegenen Universität Löwen, ausgegeben hatte. Adriaen schuf insbesondere ein Werk für den Hochaltar der Franziskanerkirche sowie zahlreiche Porträts, darunter ein historisch bedeutsames Bildnis von Wilhelm dem Schweiger, dem Prinzen von Oranien. Auf der rechten Seite des vorliegenden Gemäldes hat Adriaen die Figur des dunkelhäutigen Königs, die Willems früherer Komposition Stabilität verliehen hat, gegen die Kamele und die Turbane tragenden Karawanenführer der drei Weisen getauscht. Im Hintergrund sind die Hügel Bethlehems zu erkennen. Das Bild des jüngeren Künstlers zeugt dadurch von einem größeren Gespür für Proportionalität und Perspektive, während eine eindrucksvollere Ausformung der fünf Gestalten um Maria die Komposition ausgewogener erscheinen lässt. Obschon es der flämischen Bildtradition entsprach, den König Caspar schwarz darzustellen, wie wir es auch von den Umsetzungen des Themas durch Pieter Breughel den Älteren her kennen, wird ein solcher König in den Evangelien nicht beschrieben. Adriaens Werk richtet sich demnach dahingehend ganz nach Molanus’ Empfehlung von 1570, sich bei der Darstellung religiöser Szenen streng an den Text der Bibel zu halten. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Hinzufügung des Porträts eines jungen Mannes als Aktfigur mit höchst individualisierten Gesichtszügen laut Jonckheere um ein gekonntes Selbstbildnis Adriaens. Die Physiognomien und Hände der weiteren Figuren im Vordergrund verraten Adriaens Interesse als versierter Porträtist am Studium der Anatomie. Jonckheere zufolge „gelang es Adriaen viel besser als seinem Lehrmeister, seine Naturbeobachtungen in ein detailreiches Bild umzusetzen“. Dafür sprechen auch die Sehne am Hals des Königs, der sich von rechts ins Bild neigt, sowie die hervortretenden Adern auf den Handrücken des Königs links. Schließlich sind die Könige, Josef und Maria sehr ausdrucksstark wiedergegeben, ohne an Karikaturen zu erinnern. Adriaens Heilige Familie im Philadelphia Museum of Art (Inv.-Nr. 430) lässt ähnliche Figurendarstellungen erkennen sowie dieselbe Aufmerksamkeit für die Wiedergabe ihrer Physiognomien wie das vorl

Auktionsarchiv: Los-Nr. 62
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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