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Auktionsarchiv: Los-Nr. 323

(Antwerpen um 1509–1575) Fröhliche

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.505 $ - 134.258 $
Zuschlagspreis:
75.300 €
ca. 84.246 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 323

(Antwerpen um 1509–1575) Fröhliche

Alte Meister
30.04.2019
Schätzpreis
80.000 € - 120.000 €
ca. 89.505 $ - 134.258 $
Zuschlagspreis:
75.300 €
ca. 84.246 $
Beschreibung:

(Antwerpen um 1509–1575) Fröhliche Gesellschaft, Öl auf Holz, 68 x 52 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Frankreich, bis 2018 Wir danken Peter van den Brink, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original vorgeschlagen hat. Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Reihe von Kompositionen, die Jan Massys mit oder ohne Wertstattbeteiligung ausgeführt hat. Diese raue und lustige Szene gesellt sich zu drei Beispielen des Bildthemas der „Vrolijk Gezelschap“ oder „Fröhlichen Gesellschaft“ in öffentlichen Sammlungen. Die signierten Werke, von deinen zwei mit 1562 (Moravska Galerie, Brünn, Inv.-Nr. A399 und Musée Thomas Henry, Cherbourg, Inv.-Nr. 66) und das dritte mit 1564 (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv.-Nr. 963) datiert sind, liefern einen Hinweis zur zeitlichen Einordnung des vorliegenden Gemäldes. Hier wiederholt die Mittelfigur eines grinsenden Mannes, der eine Kappe mit hochgestellten Ohrenklappen trägt, die zweite Figur von links der Wiener Fassung. Auch die auffälligen blaugrünen Augen bestimmter Figuren, die Schmuckplakette auf der Kopfbedeckung des Musikanten und das fleischige Gesicht der Frauengestalt des vorliegenden Bildes rücken es am nächsten an die Wiener Version. Jan Massys dessen Vater Quentin der erste wichtige Maler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts und ein Mitarbeiter Joachim Patinirs war, wurde 1531 Meister der hiesigen Lukasgilde. Vermutlich übernahm Jan die Familienwerkstatt; die Art und Weise, wie der jüngere Massys die Komposition von um einen Tisch angeordneten Halbfiguren beherrschte, verweist auf die Nähe zum väterlichen Schaffen, für das etwa Quentins Geldwechsler (Musée du Louvre, Paris) stehen. Jan, der 1543 wegen des Verdachts der Ketzerei verbannt wurde, scheint den mit dem Hof von Franz I. in Fontainebleau verbundenen Manierismus aufgesogen zu haben. Er malte mehrere großformatige religiöse Werke, die eine Vorliebe für verführerische weibliche Aktdarstellungen verraten und Anleihen bei Patinirs flämischer Tradition der Landschaftsmalerei nehmen. Nach Jans Rückkehr nach Flandern im Jahr 1555 scheint er sehr produktiv gewesen zu sein, um sich finanziell zu erholen und wieder Anerkennung im künstlerischen und sozialen Umfeld Antwerpens zu verschaffen. Sein Name taucht häufig in örtlichen Inventarverzeichnissen auf, und dass er Aufträge vom Stadtrat erhielt, war für ihn als Rückkehrer aus dem Exil von besonderer Bedeutung. Viel eher als in Italien, wo sich Jan in den späten 1540er-Jahren aufhielt, schufen Antwerpener Künstler Werke für den freien Markt, und es ist wahrscheinlich, dass das vorliegende Gemälde aus diesem Beweggrund entstanden ist. Die Fröhliche Gesellschaft ist eine von mehreren satirischen Bildkategorien, denen sich Massys widmete. Diese Konversationsstücke fanden Gefallen bei den Bürgern Antwerpens und im Umland der Stadt. Zu weiteren von Jan oder seinem Vater entwickelten Darstellungsgenres zählen: Das ungleiche Paar, Der Steuereintreiber, Der Kaufvertrag, Der verlorene Sohn und Die Geldwechsler (siehe L. Buijnsters-Smets, Jan Massys een Antwerps schilder uit de zestiende eeuw, Zwolle 1995).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 323
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Antwerpen um 1509–1575) Fröhliche Gesellschaft, Öl auf Holz, 68 x 52 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Frankreich, bis 2018 Wir danken Peter van den Brink, der die Zuschreibung des vorliegenden Gemäldes nach dessen Prüfung im Original vorgeschlagen hat. Das vorliegende Gemälde gehört zu einer Reihe von Kompositionen, die Jan Massys mit oder ohne Wertstattbeteiligung ausgeführt hat. Diese raue und lustige Szene gesellt sich zu drei Beispielen des Bildthemas der „Vrolijk Gezelschap“ oder „Fröhlichen Gesellschaft“ in öffentlichen Sammlungen. Die signierten Werke, von deinen zwei mit 1562 (Moravska Galerie, Brünn, Inv.-Nr. A399 und Musée Thomas Henry, Cherbourg, Inv.-Nr. 66) und das dritte mit 1564 (Kunsthistorisches Museum, Wien, Inv.-Nr. 963) datiert sind, liefern einen Hinweis zur zeitlichen Einordnung des vorliegenden Gemäldes. Hier wiederholt die Mittelfigur eines grinsenden Mannes, der eine Kappe mit hochgestellten Ohrenklappen trägt, die zweite Figur von links der Wiener Fassung. Auch die auffälligen blaugrünen Augen bestimmter Figuren, die Schmuckplakette auf der Kopfbedeckung des Musikanten und das fleischige Gesicht der Frauengestalt des vorliegenden Bildes rücken es am nächsten an die Wiener Version. Jan Massys dessen Vater Quentin der erste wichtige Maler der Antwerpener Schule des 16. Jahrhunderts und ein Mitarbeiter Joachim Patinirs war, wurde 1531 Meister der hiesigen Lukasgilde. Vermutlich übernahm Jan die Familienwerkstatt; die Art und Weise, wie der jüngere Massys die Komposition von um einen Tisch angeordneten Halbfiguren beherrschte, verweist auf die Nähe zum väterlichen Schaffen, für das etwa Quentins Geldwechsler (Musée du Louvre, Paris) stehen. Jan, der 1543 wegen des Verdachts der Ketzerei verbannt wurde, scheint den mit dem Hof von Franz I. in Fontainebleau verbundenen Manierismus aufgesogen zu haben. Er malte mehrere großformatige religiöse Werke, die eine Vorliebe für verführerische weibliche Aktdarstellungen verraten und Anleihen bei Patinirs flämischer Tradition der Landschaftsmalerei nehmen. Nach Jans Rückkehr nach Flandern im Jahr 1555 scheint er sehr produktiv gewesen zu sein, um sich finanziell zu erholen und wieder Anerkennung im künstlerischen und sozialen Umfeld Antwerpens zu verschaffen. Sein Name taucht häufig in örtlichen Inventarverzeichnissen auf, und dass er Aufträge vom Stadtrat erhielt, war für ihn als Rückkehrer aus dem Exil von besonderer Bedeutung. Viel eher als in Italien, wo sich Jan in den späten 1540er-Jahren aufhielt, schufen Antwerpener Künstler Werke für den freien Markt, und es ist wahrscheinlich, dass das vorliegende Gemälde aus diesem Beweggrund entstanden ist. Die Fröhliche Gesellschaft ist eine von mehreren satirischen Bildkategorien, denen sich Massys widmete. Diese Konversationsstücke fanden Gefallen bei den Bürgern Antwerpens und im Umland der Stadt. Zu weiteren von Jan oder seinem Vater entwickelten Darstellungsgenres zählen: Das ungleiche Paar, Der Steuereintreiber, Der Kaufvertrag, Der verlorene Sohn und Die Geldwechsler (siehe L. Buijnsters-Smets, Jan Massys een Antwerps schilder uit de zestiende eeuw, Zwolle 1995).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 323
Auktion:
Datum:
30.04.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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