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Auktionsarchiv: Los-Nr. 0314

Anton Kolig*

Schätzpreis
100.000 € - 180.000 €
ca. 110.181 $ - 198.326 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 0314

Anton Kolig*

Schätzpreis
100.000 € - 180.000 €
ca. 110.181 $ - 198.326 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

Anton Kolig* (Neutitschein 1886-1950 Nötsch) Kindergruppe vor dem Fenster, 1911 Öl auf Leinwand; 130 x 100 cm Signiert, datiert und bezeichnet links oben: Villa Rosa 1911 / Kolig Provenienz Privatbesitz Literatur WVZ Kolig, 1924, S. 1; R. Schaukal, Anton Kolig in: Cicerone 6, 1925, S. 308; Otmar Rychlik, Anton Kolig 1886 - 1950, Das malerische Werk, Wien 2001, WVK 24, S. 226 (o. Abb.); Vgl. auch Otmar Rychlik, Wien 2001, WV-Nr. 43, S. 52f (mit Abb.); In einem Brief vom 31. August 1911 an Richard von Schaukal schreibt Anton Kolig "Jetzt male ich hier in Johannesbrunn drei Kinder. Gerade heute bin ich schlecht auf meine Arbeit zu sprechen - aber vor dem 28sten, wo ich noch nicht aufgeregt, ermüdet war, habe ich Ihnen geschrieben, daß es mir sehr gut geht, daß meine Arbeit trotz der Kürze der Sitzungen sehr weit gediehen ist etc." (Vgl. O. Rychlik, 2001, S. 52) Möglicherweise bezieht sich Kolig in diesem Brief auf das vorliegende, 1911 datierte Gruppenbildnis der drei Kinder des wohlhabenden Neutitscheiner Tuchhändlers Karl Robitschek. Kolig, der selbst aus der nordmährischen Stadt Neutitschein in Troppau stammte, malte 1912 im Auftrag des Textilhändlers ein weiteres, bekanntes Gruppenbild der Robitschek-Kinder beim Dominospiel, das 1936 in der Wiener Secession ausgestellte wurde. Die Bezeichnung "Villa Rosa" links oben über der Signatur in unserem Bild ist auch auf dem ein Jahr später datierten Gemälde zu finden und ein Verweis auf das von der Familie Robitschek gemietete Sommerhaus in Johannesbrunn bei Troppau. Dargestellt ist links der 1907 geborene Karl Robitschek, neben dem Tisch stehend. Seinen linken Arm hat der Vierjährige auf den Tisch, um den die Kinder gruppiert sind, gelegt, während er seinen Kopf - ebenso wie seine ein Jahr jüngere Schwester Aloisia rechts hinter ihm - leicht zur Seite neigt. Die Dreijährige "Luise", mit blauer Schleife im blonden Haar, hat zwischen ihrem älteren Bruder und ihrer schräg auf dem rechten Tischeck sitzenden jüngeren Schwester Marie-Luise, kurz "Mimi" genannt, Platz genommen. Mit sanftem Lächeln und ihrer in Richtung der Geschwister geöffneten Armhaltung bildet sie das Bindeglied der Dreiergruppe und sorgt für die formale Geschlossenheit der Porträtierten. Ihre zentrale Rolle wird durch den blauen, mit einer rotbraunen Leiste umrandeten Spiegel an der Wand, dessen Fläche den Mädchenkopf rahmenartig hinterfängt, noch hervorgehoben. Die Aufmerksamkeit der Kinder gilt dem Maler vor dem Bild, ihr direkter Blick ist ganz auf ihn gerichtet. Das Sonnenlicht dringt von rechts oben durch das seitliche Fenster in das Interieur, spiegelt sich in Glanzlichtern auf den Kindergesichtern und -gewändern sowie auf dem farblich kräftig akzentuierten Obstteller am Tisch wider und lässt das Weiß des Tischtuchs in verschiedenen Farbnuancen hell erstrahlen, wohingegen der Hintergrund großteils im diffusen Dunkel bleibt. Während die Anordnung der Bildgegenstände auf einer strengen Komposition basiert, entfalten kräftig bewegte, die Konturen verwischende Pinselstriche und intensive Farbakkorde ein vibrierendes Eigenleben der Malerei. Dieses Gemälde, das durch Koligs eigene Werkauflistung aus 1924 dokumentiert ist, dessen Verbleib jedoch bislang unbekannt war, entstand in einer Phase des großen künstlerischen Umbruchs. 1911, in jenem Jahr als Kolig Katharina, die Schwester seines Freundes und Studienkollegen Franz Wiegele heiratete, nahm er - gemeinsam mit Oskar Kokoschka Anton Faistauer Sebastian Isepp Franz Wiegele und anderen - an der von der Neukunstgruppe organisierten"Sonderausstellung" in den Räumen des Künstlerbundes Hagen teil, die einen entscheidenden Aufbruch der österreichischen Kunst in die Moderne signalisierte. Bereits seit 1909 war es in Koligs Malerei zunehmend zu einer Abkehr von symbolistischen Gestaltungsprinzipien gekommen. Kolig entwickelte einen dynamischen, die Konturen auflösenden Malstil und wurde zu einem wesentlichen Vertreter des österreichischen Expressionismus. Mit seiner ausd

Auktionsarchiv: Los-Nr. 0314
Auktion:
Datum:
03.12.2019
Auktionshaus:
Auktionshaus im Kinsky GmbH
Palais Kinsky, Freyung 4
1010 Wien
Österreich
office@imkinsky.com
+43 1 5324200
+43 1 53242009
Beschreibung:

Anton Kolig* (Neutitschein 1886-1950 Nötsch) Kindergruppe vor dem Fenster, 1911 Öl auf Leinwand; 130 x 100 cm Signiert, datiert und bezeichnet links oben: Villa Rosa 1911 / Kolig Provenienz Privatbesitz Literatur WVZ Kolig, 1924, S. 1; R. Schaukal, Anton Kolig in: Cicerone 6, 1925, S. 308; Otmar Rychlik, Anton Kolig 1886 - 1950, Das malerische Werk, Wien 2001, WVK 24, S. 226 (o. Abb.); Vgl. auch Otmar Rychlik, Wien 2001, WV-Nr. 43, S. 52f (mit Abb.); In einem Brief vom 31. August 1911 an Richard von Schaukal schreibt Anton Kolig "Jetzt male ich hier in Johannesbrunn drei Kinder. Gerade heute bin ich schlecht auf meine Arbeit zu sprechen - aber vor dem 28sten, wo ich noch nicht aufgeregt, ermüdet war, habe ich Ihnen geschrieben, daß es mir sehr gut geht, daß meine Arbeit trotz der Kürze der Sitzungen sehr weit gediehen ist etc." (Vgl. O. Rychlik, 2001, S. 52) Möglicherweise bezieht sich Kolig in diesem Brief auf das vorliegende, 1911 datierte Gruppenbildnis der drei Kinder des wohlhabenden Neutitscheiner Tuchhändlers Karl Robitschek. Kolig, der selbst aus der nordmährischen Stadt Neutitschein in Troppau stammte, malte 1912 im Auftrag des Textilhändlers ein weiteres, bekanntes Gruppenbild der Robitschek-Kinder beim Dominospiel, das 1936 in der Wiener Secession ausgestellte wurde. Die Bezeichnung "Villa Rosa" links oben über der Signatur in unserem Bild ist auch auf dem ein Jahr später datierten Gemälde zu finden und ein Verweis auf das von der Familie Robitschek gemietete Sommerhaus in Johannesbrunn bei Troppau. Dargestellt ist links der 1907 geborene Karl Robitschek, neben dem Tisch stehend. Seinen linken Arm hat der Vierjährige auf den Tisch, um den die Kinder gruppiert sind, gelegt, während er seinen Kopf - ebenso wie seine ein Jahr jüngere Schwester Aloisia rechts hinter ihm - leicht zur Seite neigt. Die Dreijährige "Luise", mit blauer Schleife im blonden Haar, hat zwischen ihrem älteren Bruder und ihrer schräg auf dem rechten Tischeck sitzenden jüngeren Schwester Marie-Luise, kurz "Mimi" genannt, Platz genommen. Mit sanftem Lächeln und ihrer in Richtung der Geschwister geöffneten Armhaltung bildet sie das Bindeglied der Dreiergruppe und sorgt für die formale Geschlossenheit der Porträtierten. Ihre zentrale Rolle wird durch den blauen, mit einer rotbraunen Leiste umrandeten Spiegel an der Wand, dessen Fläche den Mädchenkopf rahmenartig hinterfängt, noch hervorgehoben. Die Aufmerksamkeit der Kinder gilt dem Maler vor dem Bild, ihr direkter Blick ist ganz auf ihn gerichtet. Das Sonnenlicht dringt von rechts oben durch das seitliche Fenster in das Interieur, spiegelt sich in Glanzlichtern auf den Kindergesichtern und -gewändern sowie auf dem farblich kräftig akzentuierten Obstteller am Tisch wider und lässt das Weiß des Tischtuchs in verschiedenen Farbnuancen hell erstrahlen, wohingegen der Hintergrund großteils im diffusen Dunkel bleibt. Während die Anordnung der Bildgegenstände auf einer strengen Komposition basiert, entfalten kräftig bewegte, die Konturen verwischende Pinselstriche und intensive Farbakkorde ein vibrierendes Eigenleben der Malerei. Dieses Gemälde, das durch Koligs eigene Werkauflistung aus 1924 dokumentiert ist, dessen Verbleib jedoch bislang unbekannt war, entstand in einer Phase des großen künstlerischen Umbruchs. 1911, in jenem Jahr als Kolig Katharina, die Schwester seines Freundes und Studienkollegen Franz Wiegele heiratete, nahm er - gemeinsam mit Oskar Kokoschka Anton Faistauer Sebastian Isepp Franz Wiegele und anderen - an der von der Neukunstgruppe organisierten"Sonderausstellung" in den Räumen des Künstlerbundes Hagen teil, die einen entscheidenden Aufbruch der österreichischen Kunst in die Moderne signalisierte. Bereits seit 1909 war es in Koligs Malerei zunehmend zu einer Abkehr von symbolistischen Gestaltungsprinzipien gekommen. Kolig entwickelte einen dynamischen, die Konturen auflösenden Malstil und wurde zu einem wesentlichen Vertreter des österreichischen Expressionismus. Mit seiner ausd

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Auktion:
Datum:
03.12.2019
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