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Auktionsarchiv: Los-Nr. 88

Dirck Santvoort (2)

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 33.404 $ - 55.673 $
Zuschlagspreis:
37.800 €
ca. 42.089 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 88

Dirck Santvoort (2)

Alte Meister I
22.10.2019
Schätzpreis
30.000 € - 50.000 €
ca. 33.404 $ - 55.673 $
Zuschlagspreis:
37.800 €
ca. 42.089 $
Beschreibung:

(Amsterdam 1610–1680) Die Gefangennahme Christi; und Das Schweißtuch der Veronika, Öl auf Holz, je 54,4 x 41,4 cm, gerahmt, Pendants Provenienz: Privatsammlung, Frankreich, bis 2005; Kunsthandel Johnny Van Haeften Limited, London, 2005; europäische Privatsammlung, 2017; dort erworben vom jetzigen Besitzer Das vorliegende Lot umfasst zwei Werke, die in Anbetracht ihres Formats und Bildthemas vermutlich einst Teil einer heute zerstreuten Serie der Passion Christi waren. Das erste Bild zeigt den Augenblick der Gefangennahme Christi im Garten von Gethsemane. Das starke Helldunkel der von der brennenden Fackel erzeugten Lichteffekte, deren Schein sich auf der Rüstung der Soldaten und in den Gesichtern der Figuren spiegelt, verrät den Einfluss Rembrandts. Jüngste Forschungen konnten jedoch die Vermutung, dass Sandvoort einst Schüler des Amsterdamer Meisters war, nicht erhärten. Rechts ist eine Begebenheit aus dem Johannesevangelium zu erkennen (18, 10): „Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener de Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab […].“ Das zweite Bild, das eine spätere Szene der Leidensgeschichte beschreibt, zeigt die in ein fein gefälteltes Gewand gehüllte Veronika, wie sie sich hinkniet und mit einem Tuch das Gesicht Christi abwischt, der auf dem Weg nach Golgotha mit der Bürde des Kreuzes zu kämpfen hat. Der Legende zufolge drückten sich die Gesichtszüge Christi auf wundersame Weise auf dem Leinen ab, was das sogenannte „wahre Bild“ („vera ikon“) ergab. Sandvoort stammte aus einer angesehenen Künstlerfamilie. Sein Großvater war Pieter Pietersz. der Sohn von Pieter Aertsen dem Begründer der Stilllebenmalerei des Nordens. Das für die Wahrnehmung von Details und Texturen geschulte Auge der Familie mag sich im vorliegenden Lot wenn auch zurückgenommen zu erkennen geben. Sandvoort begann 1632 mit der Malerei. Eine Datierung für die beiden Gemälde könnte sich durch den stilistischen Vergleich mit dem 1632 gemalten Abendmahl in Emmaus des Künstlers im Louvre, Paris (Inv.-Nr. 1828) ergeben, welches von einer ähnlich tenebristischen Einbindung der Figuren in dramatische Dunkelheit geprägt ist. Lassen sich die vorliegenden Gemälde tatsächlich ganz an den Beginn von Sandvoorts Laufbahn einfügen, stellen sie wichtige Zeugnisse seiner Stilbildung dar. 1636 gehörte Santvoort bereits der Amsterdams Malergilde an. Als er 1641 Baertgen Pont heiratete, war er bereits ein wohlhabender Mann. Aus der Zeit nach 1645 haben sich keine Werke mehrerhalten, was darauf hinweist, dass er die Malerei aufgegeben hatte, obwohl er nach wie vor eine führende Stellung in der Malergilde innehatte. Er wurde 1658 zum Dekan (hoofdman) ernannt und stand noch 1678 als Gutachter für Gemälde zur Verfügung.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 88
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Amsterdam 1610–1680) Die Gefangennahme Christi; und Das Schweißtuch der Veronika, Öl auf Holz, je 54,4 x 41,4 cm, gerahmt, Pendants Provenienz: Privatsammlung, Frankreich, bis 2005; Kunsthandel Johnny Van Haeften Limited, London, 2005; europäische Privatsammlung, 2017; dort erworben vom jetzigen Besitzer Das vorliegende Lot umfasst zwei Werke, die in Anbetracht ihres Formats und Bildthemas vermutlich einst Teil einer heute zerstreuten Serie der Passion Christi waren. Das erste Bild zeigt den Augenblick der Gefangennahme Christi im Garten von Gethsemane. Das starke Helldunkel der von der brennenden Fackel erzeugten Lichteffekte, deren Schein sich auf der Rüstung der Soldaten und in den Gesichtern der Figuren spiegelt, verrät den Einfluss Rembrandts. Jüngste Forschungen konnten jedoch die Vermutung, dass Sandvoort einst Schüler des Amsterdamer Meisters war, nicht erhärten. Rechts ist eine Begebenheit aus dem Johannesevangelium zu erkennen (18, 10): „Simon Petrus aber, der ein Schwert bei sich hatte, zog es, schlug nach dem Diener de Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab […].“ Das zweite Bild, das eine spätere Szene der Leidensgeschichte beschreibt, zeigt die in ein fein gefälteltes Gewand gehüllte Veronika, wie sie sich hinkniet und mit einem Tuch das Gesicht Christi abwischt, der auf dem Weg nach Golgotha mit der Bürde des Kreuzes zu kämpfen hat. Der Legende zufolge drückten sich die Gesichtszüge Christi auf wundersame Weise auf dem Leinen ab, was das sogenannte „wahre Bild“ („vera ikon“) ergab. Sandvoort stammte aus einer angesehenen Künstlerfamilie. Sein Großvater war Pieter Pietersz. der Sohn von Pieter Aertsen dem Begründer der Stilllebenmalerei des Nordens. Das für die Wahrnehmung von Details und Texturen geschulte Auge der Familie mag sich im vorliegenden Lot wenn auch zurückgenommen zu erkennen geben. Sandvoort begann 1632 mit der Malerei. Eine Datierung für die beiden Gemälde könnte sich durch den stilistischen Vergleich mit dem 1632 gemalten Abendmahl in Emmaus des Künstlers im Louvre, Paris (Inv.-Nr. 1828) ergeben, welches von einer ähnlich tenebristischen Einbindung der Figuren in dramatische Dunkelheit geprägt ist. Lassen sich die vorliegenden Gemälde tatsächlich ganz an den Beginn von Sandvoorts Laufbahn einfügen, stellen sie wichtige Zeugnisse seiner Stilbildung dar. 1636 gehörte Santvoort bereits der Amsterdams Malergilde an. Als er 1641 Baertgen Pont heiratete, war er bereits ein wohlhabender Mann. Aus der Zeit nach 1645 haben sich keine Werke mehrerhalten, was darauf hinweist, dass er die Malerei aufgegeben hatte, obwohl er nach wie vor eine führende Stellung in der Malergilde innehatte. Er wurde 1658 zum Dekan (hoofdman) ernannt und stand noch 1678 als Gutachter für Gemälde zur Verfügung.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 88
Auktion:
Datum:
22.10.2019
Auktionshaus:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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