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Auktionsarchiv: Los-Nr. 60

ALBUM AMICORUM – STAMMBUCHEINTRÄGE für Reichard Geyer von Edelbach

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
4.000 €
ca. 4.638 $
Zuschlagspreis:
2.000 €
ca. 2.319 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 60

ALBUM AMICORUM – STAMMBUCHEINTRÄGE für Reichard Geyer von Edelbach

Auktion 69
08.11.2017 - 10.11.2017
Schätzpreis
4.000 €
ca. 4.638 $
Zuschlagspreis:
2.000 €
ca. 2.319 $
Beschreibung:

in einer durchschossenen Bilderbibel (H. P. Rebenstock, Neuwe biblische Figuren: Künstlich und artig gerissen. Frankfurt 1571 oder 1579. 12º. Mit 181 [von 200] altkolor. Textholzschnitten von Jost Amman 181 [statt 208] Blätter). Deutsche, lateinische, französische und italienische Handschrift auf Papier. Dat. Straßburg, Basel und Genf, 1599-1610. Ldr. vom Ende des 19. Jhdts. mit ornamentaler Rückenprägung und intakter Schließe (gering beschabt, die zweite Schließe defekt). (33)
Stammbuch des niederösterreichischen Adeligen Reichard Geyer von Edelbach mit über 150 Einträgen in einer nicht ganz vollständig erhaltenen Bildberbibel. Die in Straßburg, Basel und Genf verfaßten Einträge stammen in der Mehrzahl von Studenten aus adeligen und hochadeligen Geschlechtern, doch finden sich unter den Beiträgern auch bekannte Botaniker, Ärzte und Philologen. – Die Lebensdaten von Reichard (auch Richard) Geyer sind von uns nicht zu ermitteln, doch ist dem "Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels" (1797) zu entnehmen, daß Reichard gemeinsam mit seinen drei jüngeren Brüdern 1617 den Sitz Edelbach von Johann Joachim von Zinzendorf als Lehen erhielt. – Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als der Band in der heutigen Form gebunden wurde, verblieb das Stammbuch in Österreich. Darauf lassen die Hinweise auf dem Respektblatt schließen. Der älteste Eintrag, wohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lautet "Joseph Meßner, Priester". Ebenfalls in Tinte vermerkten die späteren Besitzer darunter "dedit amico suo, Nocx (?) Josef", und "dedit mihi P. Franz, O. S. B. Mch. 26. 5. (18)82". Neben dem Eintrag zu Joseph Meßner ist von anderer Hand in Bleistift vermerkt "jetzt verehrter Pfarrer in Linz". Außerdem ist das Blatt versehen mit einem Stempel von "Carl Sittl, k. Bahnoffizial, Schriftexperte". Sittl fügte wohl auch den Hinweis hinzu "Vor P. Franz war es im Besitze eines österreich. Benefiziaten, der es als Erbe erhielt", und laut handschriftlichem, am 8. 10. (18)88 datierten Eintrag besorgte Sittl die heutige Foliierung. Leider waren zu dieser Zeit am Beginn und Ende sowie auch aus den inneren Lagen bereits einige Blätter des Bibeldruckes (und wohl auch der eingeschossenen Blätter) verloren. Es fehlen von der Bibel die Blätter A 1-6, B 1 und 6, C 4, 5 und 7, D 8, M 4 und 5, O 2, R 3 und 6, T 1, X 2, Y 8, b 1 und 8 sowie c 6-8. – Wenn auch seit der Mitte des 16. Jahrhunderts der Gebrauch von gebundenen Alben mit leeren Blättern für Stammbücher vorherrschend war, so wurden doch auch oft gedruckte Texte verwendet, etwa Klassikerausgaben, Emblematiken und religiöse Literatur oder, wie in unserem Fall, eine Bilderbibel mit eingängigem deutschen Verstext. Der älteste in dem Band enthaltene Eintrag (fol. 327 verso) von Wolfart Adam zum Edelbach, einem Bruder des Eigners, besteht aus der Sentenz "Mit gottes Hilf", der Jahreszahl 1599, einer zu den singulae litterae "M. S. A." abgekürzten Devise und dem Namen, eingeschrieben in ein gezeichnetes Schriftband. Die übrigen datierten Einträge stammen aus den Jahren 1601 bis 1610. Sie sind auf den eingeschossenen Blättern und gelegentlich auch auf den Versoseiten des Druckes scheinbar willkürlich verteilt, doch ist vermutlich oft mit Absicht die Nähe zu einer bestimmten Stelle der Bibel gewählt. Den oberen Teil der Seite nehmen meist die kalligraphierte Jahreszahl, eine gekürzte Devise und ein Sinnspruch oder Zitat ein, sei es aus der Bibel oder aus klassischer und humanistischer Literatur. Darunter folgt der Name des Inskribenten, oft eingebunden in eine formelhafte freundschaftliche Widmung, häufig mit Ortsangabe und Tagesdatum versehen. Die Texte bringen meist tiefe Gottergebenheit oder hohe Tugendvorstellungen zum Ausdruck und erweisen sich ebenso wie die gekürzten Devisen als typisch für das adelige späthumanistische Milieu. Ein Spruch wie "Wer mich lobt in praesentia und scheut in absentia, dem wünsch ich die pestilentia" (fol. 273 verso) fällt dagegen aus dem Rahmen. Unter den Professoren findet sich als wohl bekanntester Beiträger der Baseler Botaniker und Anatom Caspar Bauhin (fol. 163) mit einem Eintrag vom 7. Mai 1606. Ebenfalls im Mai 1606 sind die Einträge der Baseler Ärzte Nikolaus Stupanus (fol. 85) und Felix Platter (fol. 96) datiert. Platter, der eine berühmte Kunst – und Wunderkammer besaß, fügte stolz seinem Namen den Vermerk "A(nn)o aetatis 70" hinzu. Jakob Zwinger (fol. 96 verso), ebenfalls Arzt in Basel, aber auch als Professor für Griechisch t

Auktionsarchiv: Los-Nr. 60
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Deutschland
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

in einer durchschossenen Bilderbibel (H. P. Rebenstock, Neuwe biblische Figuren: Künstlich und artig gerissen. Frankfurt 1571 oder 1579. 12º. Mit 181 [von 200] altkolor. Textholzschnitten von Jost Amman 181 [statt 208] Blätter). Deutsche, lateinische, französische und italienische Handschrift auf Papier. Dat. Straßburg, Basel und Genf, 1599-1610. Ldr. vom Ende des 19. Jhdts. mit ornamentaler Rückenprägung und intakter Schließe (gering beschabt, die zweite Schließe defekt). (33)
Stammbuch des niederösterreichischen Adeligen Reichard Geyer von Edelbach mit über 150 Einträgen in einer nicht ganz vollständig erhaltenen Bildberbibel. Die in Straßburg, Basel und Genf verfaßten Einträge stammen in der Mehrzahl von Studenten aus adeligen und hochadeligen Geschlechtern, doch finden sich unter den Beiträgern auch bekannte Botaniker, Ärzte und Philologen. – Die Lebensdaten von Reichard (auch Richard) Geyer sind von uns nicht zu ermitteln, doch ist dem "Schauplatz des landsässigen Nieder-Österreichischen Adels" (1797) zu entnehmen, daß Reichard gemeinsam mit seinen drei jüngeren Brüdern 1617 den Sitz Edelbach von Johann Joachim von Zinzendorf als Lehen erhielt. – Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als der Band in der heutigen Form gebunden wurde, verblieb das Stammbuch in Österreich. Darauf lassen die Hinweise auf dem Respektblatt schließen. Der älteste Eintrag, wohl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, lautet "Joseph Meßner, Priester". Ebenfalls in Tinte vermerkten die späteren Besitzer darunter "dedit amico suo, Nocx (?) Josef", und "dedit mihi P. Franz, O. S. B. Mch. 26. 5. (18)82". Neben dem Eintrag zu Joseph Meßner ist von anderer Hand in Bleistift vermerkt "jetzt verehrter Pfarrer in Linz". Außerdem ist das Blatt versehen mit einem Stempel von "Carl Sittl, k. Bahnoffizial, Schriftexperte". Sittl fügte wohl auch den Hinweis hinzu "Vor P. Franz war es im Besitze eines österreich. Benefiziaten, der es als Erbe erhielt", und laut handschriftlichem, am 8. 10. (18)88 datierten Eintrag besorgte Sittl die heutige Foliierung. Leider waren zu dieser Zeit am Beginn und Ende sowie auch aus den inneren Lagen bereits einige Blätter des Bibeldruckes (und wohl auch der eingeschossenen Blätter) verloren. Es fehlen von der Bibel die Blätter A 1-6, B 1 und 6, C 4, 5 und 7, D 8, M 4 und 5, O 2, R 3 und 6, T 1, X 2, Y 8, b 1 und 8 sowie c 6-8. – Wenn auch seit der Mitte des 16. Jahrhunderts der Gebrauch von gebundenen Alben mit leeren Blättern für Stammbücher vorherrschend war, so wurden doch auch oft gedruckte Texte verwendet, etwa Klassikerausgaben, Emblematiken und religiöse Literatur oder, wie in unserem Fall, eine Bilderbibel mit eingängigem deutschen Verstext. Der älteste in dem Band enthaltene Eintrag (fol. 327 verso) von Wolfart Adam zum Edelbach, einem Bruder des Eigners, besteht aus der Sentenz "Mit gottes Hilf", der Jahreszahl 1599, einer zu den singulae litterae "M. S. A." abgekürzten Devise und dem Namen, eingeschrieben in ein gezeichnetes Schriftband. Die übrigen datierten Einträge stammen aus den Jahren 1601 bis 1610. Sie sind auf den eingeschossenen Blättern und gelegentlich auch auf den Versoseiten des Druckes scheinbar willkürlich verteilt, doch ist vermutlich oft mit Absicht die Nähe zu einer bestimmten Stelle der Bibel gewählt. Den oberen Teil der Seite nehmen meist die kalligraphierte Jahreszahl, eine gekürzte Devise und ein Sinnspruch oder Zitat ein, sei es aus der Bibel oder aus klassischer und humanistischer Literatur. Darunter folgt der Name des Inskribenten, oft eingebunden in eine formelhafte freundschaftliche Widmung, häufig mit Ortsangabe und Tagesdatum versehen. Die Texte bringen meist tiefe Gottergebenheit oder hohe Tugendvorstellungen zum Ausdruck und erweisen sich ebenso wie die gekürzten Devisen als typisch für das adelige späthumanistische Milieu. Ein Spruch wie "Wer mich lobt in praesentia und scheut in absentia, dem wünsch ich die pestilentia" (fol. 273 verso) fällt dagegen aus dem Rahmen. Unter den Professoren findet sich als wohl bekanntester Beiträger der Baseler Botaniker und Anatom Caspar Bauhin (fol. 163) mit einem Eintrag vom 7. Mai 1606. Ebenfalls im Mai 1606 sind die Einträge der Baseler Ärzte Nikolaus Stupanus (fol. 85) und Felix Platter (fol. 96) datiert. Platter, der eine berühmte Kunst – und Wunderkammer besaß, fügte stolz seinem Namen den Vermerk "A(nn)o aetatis 70" hinzu. Jakob Zwinger (fol. 96 verso), ebenfalls Arzt in Basel, aber auch als Professor für Griechisch t

Auktionsarchiv: Los-Nr. 60
Auktion:
Datum:
08.11.2017 - 10.11.2017
Auktionshaus:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
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80331 München
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