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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1196

Album Amicorum des J. H. v. Rom

Auktion 174
10.11.2015
Schätzpreis
0 €
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1196

Album Amicorum des J. H. v. Rom

Auktion 174
10.11.2015
Schätzpreis
0 €
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

"Gott im Herzen, die Liebste im Arm" - Erinnerungen eines reformierten Buchbindergesellen - Album Amicorum. - Hanau und Neustadt an der Haardt. - Stamm- und Familienbuch des Buchbinders Johann Heinrich von Rom (de Rome) aus Hanau. Amsterdam, Frankfurt, Münster u. Neustadt an der Haardt (heute: an der Weinstraße) 1696-1717, weitere Einträge aus Neustadt bis ins frühe 20. Jahrhundert. Quer- 8vo (10,5:16,5 cm ). Mit 2 ausgeschnittenen u. montierten farbigen Aquarellen. 252 Bll. , davon 4 Bll. Pergament u. 8 Bll. Marmorpapier. Ldr. d. Zt. mit reicher Gold- u. Schwarzprägung aus floralen u. ornamntalen Stempeln sowie Goldschnitt; etwas abgegriffen u. berieben, alte Restaurierungen, neuere Vorsätze, Innengelenke geplatzt u. mit Papierstreifen überklebt. ( ) Das Freundschaftsalbum des aus der Hanauer Neustadt stammenden Buchbinders Johann Heinrich von Rom (1653-1719), Sohn des aus Frankenthal (Pfalz) gebürtigen Kaufmanns Franz von Rom (auch de Rome oder de Rohme; vgl. Dietz, Frankfurter Handelsgeschichte II, S. 9 2 u. 133) und der Sarah Cambier aus Hanau, ein einzigartiges, kulturgeschichtlich höchst wertvolles Dokument. Das vorliegende Album, dessen Einband mit großer Sicherheit eine eigene Arbeit Roms und vermutlich sein Gesellenstück ist, bietet weit mehr als ein reines Stammbuch. Es enthält nicht nur Eintragungen von anderen Buchbindern, die Rom auf seiner Reise durch Europa getroffen hat, sondern diente ihm später auch als "Gesellenvater-Herbergsbuch" ( vgl. U. Joost, Kunstliebende Buchbinder-Gesellen, in: Imprimatur NF 12, 1987, S. 2 29-245), in dem sich die bei ihm untergekommenen "vazierenden" Gesellen mit kurzen Versen bedanken. Vor allem aber enthält es auf mehr als 26 Seiten die Lebenserinnerungen von Johann Heinrich von Rom, in denen er vor allem ausführlich seine Gesellenreise beschreibt, die ihn in die Niederlande führte. Auf 18 weiteren Seiten finden sich Einträge Roms zu besonderen familiären Ereignissen wie Geburten und Todesfällen, aber auch zu politischen wie dem Tod des Kurfürsten Karl I. Ludwig von der Pfalz oder zu Himmelserscheinungen wie dem berühmten großen Kometen vom Dezember 1680. Als Familienbuch wurde diese Tradition von Roms Nachfahren bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts weitergeführt. Rom hatte 1666-69 bei seinem Paten und Onkel Heinrich von Rom in Frankenthal eine Handelslehre absolviert und war später in Frankfurt bei anderen Verwandten tätig (zur Familie de Rome bzw. Rohm vgl. Dietz a.a.O. u. S. 8 8, 226 u. 354). Nach seiner Rückkehr in das heimatliche Hanau habe er jedoch "Lust bekomen ein Hantwerck zu lehrnen" und im Januar 1672 eine Lehre beim Hanauer Buchbinder Johann Friedrich Roß begonnen. Nach Abschluß seiner Lehre ging Rom zur Ostermesse 1676 nach Frankfurt, wo er Messedienst für den Amsterdamer Buchhändler Jan van Waesberghe leistete. Nach dem Ende der Messe reiste Rom mit einer Gruppe von holländischen Buchhändlern und Verlegern, zu der neben Waesberghe auch Henrik Wetstein sowie (Hendrik?) Boom und (Jacob?) van Meurs zählten, auf einem Schiff nach Amsterdam. Da er den Herren auf der Reise "ahn die Hant gangen" sei und "auffgewart" habe, mußte Rom kein Fahrgeld zahlen "als daß ich bisweile 2 Stunt geruttert habe, undt habe auch mein gut Essen und Trincken gehat bey den Herrn Buchhäntlern". Die Reise führte über den Rhein, wo die Gesellschaft diverse Sehenwürdigkeiten besichtigt (Mäuseturm, Sankt Goar, Hermannstein/Ehrenbreitstein, Bonn, Köln, Düsseldorf etc. ) bis nach Arnheim, von dort mit "Postwagen" nach Utrecht und wiederum mit dem Schiff nach Amsterdam. Dort trifft Rom auch "Lantsleuhte" aus Hanau, darunter David Du Four (1671 als Absolvent der Hohen Landesschule Hanau nachweisbar) und Johann Conrad Grimm. Der einzige Amsterdamer Eintrag in seinem Stammbuch stammt jedoch von dem Buchbinder Johann Schot, der Rom die Verse "Vertraue Godt undt auch der Zeit,/ Aus arme Gesellen werten auch noch Leut,/ Godt im Hertzen die Liebste im Arm,/ Damit tu ich mich allezeit arwarm" widmete. Seine

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1196
Auktion:
Datum:
10.11.2015
Auktionshaus:
Reiss & Sohn OHG
Adelheidstr. 2
61462 Königstein
Deutschland
reiss@reiss-sohn.de
+49 (0)6174 92720
+49 (0)6174 927249
Beschreibung:

"Gott im Herzen, die Liebste im Arm" - Erinnerungen eines reformierten Buchbindergesellen - Album Amicorum. - Hanau und Neustadt an der Haardt. - Stamm- und Familienbuch des Buchbinders Johann Heinrich von Rom (de Rome) aus Hanau. Amsterdam, Frankfurt, Münster u. Neustadt an der Haardt (heute: an der Weinstraße) 1696-1717, weitere Einträge aus Neustadt bis ins frühe 20. Jahrhundert. Quer- 8vo (10,5:16,5 cm ). Mit 2 ausgeschnittenen u. montierten farbigen Aquarellen. 252 Bll. , davon 4 Bll. Pergament u. 8 Bll. Marmorpapier. Ldr. d. Zt. mit reicher Gold- u. Schwarzprägung aus floralen u. ornamntalen Stempeln sowie Goldschnitt; etwas abgegriffen u. berieben, alte Restaurierungen, neuere Vorsätze, Innengelenke geplatzt u. mit Papierstreifen überklebt. ( ) Das Freundschaftsalbum des aus der Hanauer Neustadt stammenden Buchbinders Johann Heinrich von Rom (1653-1719), Sohn des aus Frankenthal (Pfalz) gebürtigen Kaufmanns Franz von Rom (auch de Rome oder de Rohme; vgl. Dietz, Frankfurter Handelsgeschichte II, S. 9 2 u. 133) und der Sarah Cambier aus Hanau, ein einzigartiges, kulturgeschichtlich höchst wertvolles Dokument. Das vorliegende Album, dessen Einband mit großer Sicherheit eine eigene Arbeit Roms und vermutlich sein Gesellenstück ist, bietet weit mehr als ein reines Stammbuch. Es enthält nicht nur Eintragungen von anderen Buchbindern, die Rom auf seiner Reise durch Europa getroffen hat, sondern diente ihm später auch als "Gesellenvater-Herbergsbuch" ( vgl. U. Joost, Kunstliebende Buchbinder-Gesellen, in: Imprimatur NF 12, 1987, S. 2 29-245), in dem sich die bei ihm untergekommenen "vazierenden" Gesellen mit kurzen Versen bedanken. Vor allem aber enthält es auf mehr als 26 Seiten die Lebenserinnerungen von Johann Heinrich von Rom, in denen er vor allem ausführlich seine Gesellenreise beschreibt, die ihn in die Niederlande führte. Auf 18 weiteren Seiten finden sich Einträge Roms zu besonderen familiären Ereignissen wie Geburten und Todesfällen, aber auch zu politischen wie dem Tod des Kurfürsten Karl I. Ludwig von der Pfalz oder zu Himmelserscheinungen wie dem berühmten großen Kometen vom Dezember 1680. Als Familienbuch wurde diese Tradition von Roms Nachfahren bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts weitergeführt. Rom hatte 1666-69 bei seinem Paten und Onkel Heinrich von Rom in Frankenthal eine Handelslehre absolviert und war später in Frankfurt bei anderen Verwandten tätig (zur Familie de Rome bzw. Rohm vgl. Dietz a.a.O. u. S. 8 8, 226 u. 354). Nach seiner Rückkehr in das heimatliche Hanau habe er jedoch "Lust bekomen ein Hantwerck zu lehrnen" und im Januar 1672 eine Lehre beim Hanauer Buchbinder Johann Friedrich Roß begonnen. Nach Abschluß seiner Lehre ging Rom zur Ostermesse 1676 nach Frankfurt, wo er Messedienst für den Amsterdamer Buchhändler Jan van Waesberghe leistete. Nach dem Ende der Messe reiste Rom mit einer Gruppe von holländischen Buchhändlern und Verlegern, zu der neben Waesberghe auch Henrik Wetstein sowie (Hendrik?) Boom und (Jacob?) van Meurs zählten, auf einem Schiff nach Amsterdam. Da er den Herren auf der Reise "ahn die Hant gangen" sei und "auffgewart" habe, mußte Rom kein Fahrgeld zahlen "als daß ich bisweile 2 Stunt geruttert habe, undt habe auch mein gut Essen und Trincken gehat bey den Herrn Buchhäntlern". Die Reise führte über den Rhein, wo die Gesellschaft diverse Sehenwürdigkeiten besichtigt (Mäuseturm, Sankt Goar, Hermannstein/Ehrenbreitstein, Bonn, Köln, Düsseldorf etc. ) bis nach Arnheim, von dort mit "Postwagen" nach Utrecht und wiederum mit dem Schiff nach Amsterdam. Dort trifft Rom auch "Lantsleuhte" aus Hanau, darunter David Du Four (1671 als Absolvent der Hohen Landesschule Hanau nachweisbar) und Johann Conrad Grimm. Der einzige Amsterdamer Eintrag in seinem Stammbuch stammt jedoch von dem Buchbinder Johann Schot, der Rom die Verse "Vertraue Godt undt auch der Zeit,/ Aus arme Gesellen werten auch noch Leut,/ Godt im Hertzen die Liebste im Arm,/ Damit tu ich mich allezeit arwarm" widmete. Seine

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Auktion:
Datum:
10.11.2015
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