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Auktionsarchiv: Los-Nr. 170

ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
4.000 € - 8.000 €
ca. 4.326 $ - 8.653 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 170

ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen)

Meisterwerke
19.05.2022
Schätzpreis
4.000 € - 8.000 €
ca. 4.326 $ - 8.653 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen) Blumenstillleben Öl/Holz, 50,6 x 40,7 cm signiert Edelhoff verso Stempel Edelhoff, Köln Bayenthal Heidekaul Provenienz: Europäische Privatsammlung SCHÄTZPREIS: °€ 4.000 - 8.000 Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Ausbildung in Paris und Berlin. Nach einer expressionistischen Phase Entwicklung in Richtung Neue Sachlichkeit. Ab 1937 im gelben Haus, einem Atelierhaus der Stadt Köln gemeinsam mit Hubert Berke Severin Düx, Heinrich Hoerle Anton Hoch, Josef Mangold Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon und Heinrich Von den Hoff. Schuf Landschaften und Porträts aber v.a. Stillleben mit Blumen. Der in Berlin und Paris ausgebildete Blumen-, Stillleben-, Landschafts- und Porträtmaler sowie Grafiker Albin Edelhoff fand nach einer expressionistischen Phase zur Neuen Sachlichkeit, in der er sich hauptsächlich auf Blumenstillleben spezialisierte. Dieses für seine Malauffasung besonders typische Beispiel, das in einer rotbraunen Vase einen Zweig des blühenden gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides) vorstellt, veranschaulicht nicht nur eindringlich die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit, sondern auch der neusachlichen Stilllebenmalerei. Leicht aus der vertikalen Scheitellinie nach rechts gerückt, arrangiert Edelhof den hellgelb blühenden Zweig samt Blattwerk in einer bauchigen, rotbraunen Vase vor einer braunvioletten Fläche. Wie viele Vertreter der neusachlichen Stilllebenmalerei komponiert auch Edelhoff nicht gegen die Bildränder und tilgt auch jede Spur des malerischen Arbeitsprozesses aus. Der Ausschluss jeder Bewegung bewirkt hier überdies, dass die einzelnen Elemente des Bildes isoliert wahrgenommen werden und dadurch „verzaubert“, ja geradezu „gespenstisch“ wirken. Ernst Jünger schrieb in seinem „Sizilianischen Brief an den Mann im Mond“: „Nein, das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist“. Durch die Herauslösung der einzelnen Bildelemente aus ihrem realistischen Kontext erfolgt eine Verdichtung der Bedeutung, die sich offenbar jenseits, hinter oder unterhalb der trügerisch-realistischen Ebene der Motive im Verborgenen zeigt. Selbst bei der Öffnung des Bildraumes an der Schwelle zwischen Innenraum und Außenwelt wird Edelhoff wenig konkret: Es könnte sich um eine Terrassenöffnung handeln, denn im Hintergrund rechts gibt der Maler den Blick auf eine von Bergrücken gesäumte Flussoder Seenlandschaft frei, die im Mittelgrund von einem bewaldeten Uferstreifen begrenzt ist. Die schlicht gehaltene graue Bodenfläche dieser Fensteröffnung akzentuiert die exponierte, in ihrer perspektivischen Zeichnung und Modellierung jedoch etwas disproportionierte Vase. Sie gerät damit etwas in Dissonanz zu den klar konturierten und detailverliebt ausgeführten Blüten des Goldregens. Diese läßt sich bei Edelhoff offensichtlich auch auf expressionistische Nachwehen zurückführen, hat doch die Neue Sachlichkeit die expressive Deformierung und vordergründige Betrachtung der Objekte durch eine harmonische Reinigung der Formen und eine miniaturartige beziehungsweise fast mikroskopische Darstellungsweise ersetzt. Diese ungelenk wirkende Vase könnte demnach noch ein Relikt eines dieser expressionistischen Stilmittel sein. Ähnlich anspruchsvoll wie die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten angefertigten Illustrationen von Herbarien analysiert auch der Maler die dargestellte Pflanze, deren Pflanzenteile allesamt giftig sind und die im deutschsprachigen Raum auch als Baumbonen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen und Schoontjes (Ostfriesland) oder Kleebaum und Markweiden bekannt ist. Edelhoff erzielt hier beim Malen von Blüten, Blattwerk und Vase eine metallische Klarheit bei gleichzeitiger Härtung der Farben und Reinheit des Lokalkolorits. Seine Farbgebung prägt eine disziplinierende Kraft, die auch aus der kalten Erstarrung dieses Stilllebens spricht und zuglei
ALBIN EDELHOFF * (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen) Still life with flowers oil/wood, 50,6 x 40,7 cm signed Edelhoff verso stamp Edelhoff, Cologne Bayenthal Heidekaul Provenance: European private collection ESTIMATE °€ 4.000 - 8.000 German painter and graphic artist of the 20th century. Representative of the New Objectivity. Trained in Paris and Berlin. After an expressionist phase, development in the direction of New Objectivity. From 1937 in the yellow house, a studio house of the city of Cologne together with Hubert Berke Severin Düx, Heinrich Hoerle Anton Hoch, Josef Mangold Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon and Heinrich Von den Hoff. Created landscapes and portraits but especially still lifes with flowers. The flower, still life, landscape and portrait painter as well as graphic artist Albin Edelhoff, who trained in Berlin and Paris, found his way to the New Objectivity after an Expressionist phase, in which he specialized mainly in floral still lifes. This example, which is particularly typical of his approach to painting, presents a branch of the flowering common laburnum (Laburnum anagyroides) in a reddish-brown vase. It vividly illustrates not only the principles of New Objectivity, but also of neo-Saxon still life painting. Moving slightly to the right from the vertical apex line, Edelhof arranges the bright yellow flowering branch along with foliage in a bulbous, red-brown vase in front of a brown-violet surface. Like many representatives of neo-objective still life painting, Edelhoff does not compose against the edges of the picture and also erases any trace of the painterly working process. Moreover, the exclusion of any movement here has the effect that the individual elements of the picture are perceived in isolation and thus appear "enchanted", even "ghostly". Ernst Jünger wrote in his "Sicilian Letter to the Man in the Moon": "No, the real is just as enchanting as the enchanting is real". By detaching the individual pictorial elements from their realistic context, a condensation of meaning takes place, which apparently shows itself hidden beyond, behind, or below the deceptively realistic level of the motifs. Even in the opening of the pictorial space at the threshold between the interior and the outside world, Edelhoff becomes little concrete: it could be an opening to a terrace, for in the background on the right, the painter reveals a view of a river or lake landscape lined by mountain ridges and bordered in the middle ground by a wooded riparian strip. The plain gray ground surface of this window opening accentuates the exposed vase, which is somewhat disproportionate in its perspective drawing and modeling. It is thus somewhat in dissonance with the clearly contoured and detailed blossoms of the laburnum. In Edelhoff's case, this can obviously also be traced back to Expressionist aftermaths, since New Objectivity replaced the expressive deformation and superficial observation of objects with a harmonious purification of forms and a miniature-like or almost microscopic mode of representation. This clumsy-looking vase could therefore still be a relic of one of these expressionist stylistic devices. Similar to the illustrations of herbaria made according to scientific criteria, the painter also analyzes the depicted plant, whose plant parts are all poisonous and which is also known in German-speaking countries as Baumbohnen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen and Schoontjes (East Frisia) or Kleebaum and Markweiden. Here, Edelhoff achieves a metallic clarity while hardening the colors and purity of the local colorite when painting flowers, foliage and vase. His coloring is characterized by a disciplining force that also speaks from the cold rigidity of this still life and at the same time touches on a developmental phenomenon of Neue Sachlichkeit. The movement that was usually latent in Expressionism has here been transfor

Auktionsarchiv: Los-Nr. 170
Auktion:
Datum:
19.05.2022
Auktionshaus:
Widder Auktionen
Johannesgasse 9 - 13
1010 Wien
Österreich
office@widderauktionen.com
0043 - 676 - 555 66 10
0043 - 1 - 512 45 69
Beschreibung:

ALBIN EDELHOFF* (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen) Blumenstillleben Öl/Holz, 50,6 x 40,7 cm signiert Edelhoff verso Stempel Edelhoff, Köln Bayenthal Heidekaul Provenienz: Europäische Privatsammlung SCHÄTZPREIS: °€ 4.000 - 8.000 Deutscher Maler und Grafiker des 20. Jahrhunderts. Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Ausbildung in Paris und Berlin. Nach einer expressionistischen Phase Entwicklung in Richtung Neue Sachlichkeit. Ab 1937 im gelben Haus, einem Atelierhaus der Stadt Köln gemeinsam mit Hubert Berke Severin Düx, Heinrich Hoerle Anton Hoch, Josef Mangold Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon und Heinrich Von den Hoff. Schuf Landschaften und Porträts aber v.a. Stillleben mit Blumen. Der in Berlin und Paris ausgebildete Blumen-, Stillleben-, Landschafts- und Porträtmaler sowie Grafiker Albin Edelhoff fand nach einer expressionistischen Phase zur Neuen Sachlichkeit, in der er sich hauptsächlich auf Blumenstillleben spezialisierte. Dieses für seine Malauffasung besonders typische Beispiel, das in einer rotbraunen Vase einen Zweig des blühenden gemeinen Goldregens (Laburnum anagyroides) vorstellt, veranschaulicht nicht nur eindringlich die Prinzipien der Neuen Sachlichkeit, sondern auch der neusachlichen Stilllebenmalerei. Leicht aus der vertikalen Scheitellinie nach rechts gerückt, arrangiert Edelhof den hellgelb blühenden Zweig samt Blattwerk in einer bauchigen, rotbraunen Vase vor einer braunvioletten Fläche. Wie viele Vertreter der neusachlichen Stilllebenmalerei komponiert auch Edelhoff nicht gegen die Bildränder und tilgt auch jede Spur des malerischen Arbeitsprozesses aus. Der Ausschluss jeder Bewegung bewirkt hier überdies, dass die einzelnen Elemente des Bildes isoliert wahrgenommen werden und dadurch „verzaubert“, ja geradezu „gespenstisch“ wirken. Ernst Jünger schrieb in seinem „Sizilianischen Brief an den Mann im Mond“: „Nein, das Wirkliche ist ebenso zauberhaft, wie das Zauberhafte wirklich ist“. Durch die Herauslösung der einzelnen Bildelemente aus ihrem realistischen Kontext erfolgt eine Verdichtung der Bedeutung, die sich offenbar jenseits, hinter oder unterhalb der trügerisch-realistischen Ebene der Motive im Verborgenen zeigt. Selbst bei der Öffnung des Bildraumes an der Schwelle zwischen Innenraum und Außenwelt wird Edelhoff wenig konkret: Es könnte sich um eine Terrassenöffnung handeln, denn im Hintergrund rechts gibt der Maler den Blick auf eine von Bergrücken gesäumte Flussoder Seenlandschaft frei, die im Mittelgrund von einem bewaldeten Uferstreifen begrenzt ist. Die schlicht gehaltene graue Bodenfläche dieser Fensteröffnung akzentuiert die exponierte, in ihrer perspektivischen Zeichnung und Modellierung jedoch etwas disproportionierte Vase. Sie gerät damit etwas in Dissonanz zu den klar konturierten und detailverliebt ausgeführten Blüten des Goldregens. Diese läßt sich bei Edelhoff offensichtlich auch auf expressionistische Nachwehen zurückführen, hat doch die Neue Sachlichkeit die expressive Deformierung und vordergründige Betrachtung der Objekte durch eine harmonische Reinigung der Formen und eine miniaturartige beziehungsweise fast mikroskopische Darstellungsweise ersetzt. Diese ungelenk wirkende Vase könnte demnach noch ein Relikt eines dieser expressionistischen Stilmittel sein. Ähnlich anspruchsvoll wie die nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten angefertigten Illustrationen von Herbarien analysiert auch der Maler die dargestellte Pflanze, deren Pflanzenteile allesamt giftig sind und die im deutschsprachigen Raum auch als Baumbonen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen und Schoontjes (Ostfriesland) oder Kleebaum und Markweiden bekannt ist. Edelhoff erzielt hier beim Malen von Blüten, Blattwerk und Vase eine metallische Klarheit bei gleichzeitiger Härtung der Farben und Reinheit des Lokalkolorits. Seine Farbgebung prägt eine disziplinierende Kraft, die auch aus der kalten Erstarrung dieses Stilllebens spricht und zuglei
ALBIN EDELHOFF * (Mengeringhausen 1887 - 1974 Rhaunen) Still life with flowers oil/wood, 50,6 x 40,7 cm signed Edelhoff verso stamp Edelhoff, Cologne Bayenthal Heidekaul Provenance: European private collection ESTIMATE °€ 4.000 - 8.000 German painter and graphic artist of the 20th century. Representative of the New Objectivity. Trained in Paris and Berlin. After an expressionist phase, development in the direction of New Objectivity. From 1937 in the yellow house, a studio house of the city of Cologne together with Hubert Berke Severin Düx, Heinrich Hoerle Anton Hoch, Josef Mangold Toni May, Irma Müller-Hermann, Hanns Rheindorf, C. Schreiber, Robert Seufert, P. H. Simon and Heinrich Von den Hoff. Created landscapes and portraits but especially still lifes with flowers. The flower, still life, landscape and portrait painter as well as graphic artist Albin Edelhoff, who trained in Berlin and Paris, found his way to the New Objectivity after an Expressionist phase, in which he specialized mainly in floral still lifes. This example, which is particularly typical of his approach to painting, presents a branch of the flowering common laburnum (Laburnum anagyroides) in a reddish-brown vase. It vividly illustrates not only the principles of New Objectivity, but also of neo-Saxon still life painting. Moving slightly to the right from the vertical apex line, Edelhof arranges the bright yellow flowering branch along with foliage in a bulbous, red-brown vase in front of a brown-violet surface. Like many representatives of neo-objective still life painting, Edelhoff does not compose against the edges of the picture and also erases any trace of the painterly working process. Moreover, the exclusion of any movement here has the effect that the individual elements of the picture are perceived in isolation and thus appear "enchanted", even "ghostly". Ernst Jünger wrote in his "Sicilian Letter to the Man in the Moon": "No, the real is just as enchanting as the enchanting is real". By detaching the individual pictorial elements from their realistic context, a condensation of meaning takes place, which apparently shows itself hidden beyond, behind, or below the deceptively realistic level of the motifs. Even in the opening of the pictorial space at the threshold between the interior and the outside world, Edelhoff becomes little concrete: it could be an opening to a terrace, for in the background on the right, the painter reveals a view of a river or lake landscape lined by mountain ridges and bordered in the middle ground by a wooded riparian strip. The plain gray ground surface of this window opening accentuates the exposed vase, which is somewhat disproportionate in its perspective drawing and modeling. It is thus somewhat in dissonance with the clearly contoured and detailed blossoms of the laburnum. In Edelhoff's case, this can obviously also be traced back to Expressionist aftermaths, since New Objectivity replaced the expressive deformation and superficial observation of objects with a harmonious purification of forms and a miniature-like or almost microscopic mode of representation. This clumsy-looking vase could therefore still be a relic of one of these expressionist stylistic devices. Similar to the illustrations of herbaria made according to scientific criteria, the painter also analyzes the depicted plant, whose plant parts are all poisonous and which is also known in German-speaking countries as Baumbohnen, Bohnenbaum, falscher oder deutscher falscher Ebenbaum, Hosen and Schoontjes (East Frisia) or Kleebaum and Markweiden. Here, Edelhoff achieves a metallic clarity while hardening the colors and purity of the local colorite when painting flowers, foliage and vase. His coloring is characterized by a disciplining force that also speaks from the cold rigidity of this still life and at the same time touches on a developmental phenomenon of Neue Sachlichkeit. The movement that was usually latent in Expressionism has here been transfor

Auktionsarchiv: Los-Nr. 170
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Datum:
19.05.2022
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