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Auktionsarchiv: Los-Nr. 2438

Albert-Lasard, Lou 7 Briefe + Beilage

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
750 €
ca. 862 $
Zuschlagspreis:
500 €
ca. 575 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 2438

Albert-Lasard, Lou 7 Briefe + Beilage

Autographen
18.10.2018
Schätzpreis
750 €
ca. 862 $
Zuschlagspreis:
500 €
ca. 575 $
Beschreibung:

"Rilke scheint ja einiger Leute Privateigentum" - Albert-Lasard, Lou, dt.-franz. Malerin der Moderne, zeitweilig Geliebte Rilkes, Mitglied der "Novembergruppe", in Paris befreundet mit vielen Künstlern der Moderne (1885-1969). 7 eigh. Briefe m. U. "Lou Albert-Lasard". In deutscher Sprache. Zus. 11 1 / 2 S. Gr. 4to. Frankfurt und Paris 1951-1952. An den Berliner Musik- und Ballettkritiker Klaus Geitel, der ihr für die Ausgabe ihrer Rilke-Memoiren den S. Fischer Verlag vermittelt hatte. Die sich daraus ergebenden Fragen und Probleme, ihre Verhandlungen mit Bermann-Fischer und ihre Ausstellungspläne in Deutschland sind die Themen ihrer Briefe an Geitel, der sie in manchem berät. Schon der vom Verlag gewünschte Titel gefällt ihr überhaupt nicht: "... Das Buch soll bald erscheinen und mit Sorgfalt verlegt werden. Wir haben nur ein Stein des Anstosses. Herr Bermann will als Titel die Anfangszeile eines Gedichtes [von Rilke] an mich wählen, nämlich 'Sind wir's Lulu, sind wir's, oder grüssen ...' und dann verloren auf dem Schutzumschlag ein Faksimile des ganzen Gedichts. Ich finde den Titel unmöglich und Skandal erweckend. Ich wollte nur sagen 'Wege mit R. M. Rilke' . Schreiben Sie gleich auch an Bermann, Ihr Gefühl. Er ist sehr eilig + will sofort den Umschlag zeichnen lassen. Er will etwas Auffallendes um sich von den vielen Rilke-Veröffentlichungen zu unterscheiden. Ich bin aber unglücklich über diesen Titel der mich einfach unmöglich macht. Hier sind sie fünf, enthusiastisch dafür - ich allein, welche Minorität, entsetzlich dagegen [Frankfurt 20.XI.1951] ... Ich sehne mich sehr nach meiner Arbeit, denn das Schreiben war nur ein kleiner Abweg. Leider kann ich mich nicht entscheiden hier mit Calman-Levy abzuschliessen, ich finde die Gedichte, die ja in der französischen Ausgabe einen viel grösseren Raum einnehmen, passen nicht in diesen Verlag. In der nächsten Nummer von 'Arts' wird eine Seite Auszüge aus dem Buch bringen ... Ja, Sie haben recht, es ist zu umständlich, in Berlin auszustellen, ich werde mich wohl auf Süddeutschland beschränken, wenn ich es überhaupt unternehme ... Vor Berlin fürchte ich mich offen gestanden ein wenig, habe es immer getan [23.XII.1951] ... Ich soll nun doch Anfang Mai nach Berlin kommen. Ich bin aufgefordert dort in Tempelhof eine Ausstellung von Aquarellen zu machen, fände es aber angemessener, wenn ich es in der 'Maison de France' täte, wo ich gleichzeitig deutsch und französisch Gedichte von Rilke lesen könnte [Paris 5.IV.1952] ... Als Sie durch Paris fuhren, war ich in Spanien ... Es wirkt ... beruhigend im Täglichen um ein Jahrhundert zurück versetzt zu sein. Auch die menschliche Wärme, ich möchte sagen Brüderlichkeit tut wohl. Überall noch ein herrliches Handwerk, Eisen und Holzarbeit und Ceramik zu finden und die schöne Strenge der Interieurs war ein wirkliches Bad nach all der Warenhausfracht des übrigen Continents ... Nun soll die französische Ausgabe, die einzige, die ihre Rechtfertigung in etwa 70 Übertragungen hat, Ende Januar beim 'Mercure de France' erscheinen ... Eigentlich bedaure ich dass ich mich überreden liess es in's Deutsche zu übertragen. Es ist ja schon so unendlich viel über R.[ilke] dort geschrieben. Trotzdem war im Allgemeinen die Presse freundlich, mit 2 allerdings giftig verleumderischen Ausnahmen. Nun damit muss man rechnen wenn man in solches Wespennest sticht, denn R. scheint ja einiger Leute Privateigentum. Jedenfalls bin ich froh endlich zu meiner Malerei zurückgekehrt zu sein; das ist ein stilles, inniges Gewerbe, das keiner mit Spitzfindigkeiten verdrehen kann ..." [17.XI.1952]. - Das Buch erschien 1952 unter dem von ihr gewünschten Titel "Wege mit Rilke", in Frankreich 1953 unter dem Titel "Une image de Rilke" . - Beiliegend eine französisch beschriftete Visitenkarte der Künstlerin.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2438
Auktion:
Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Deutschland
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

"Rilke scheint ja einiger Leute Privateigentum" - Albert-Lasard, Lou, dt.-franz. Malerin der Moderne, zeitweilig Geliebte Rilkes, Mitglied der "Novembergruppe", in Paris befreundet mit vielen Künstlern der Moderne (1885-1969). 7 eigh. Briefe m. U. "Lou Albert-Lasard". In deutscher Sprache. Zus. 11 1 / 2 S. Gr. 4to. Frankfurt und Paris 1951-1952. An den Berliner Musik- und Ballettkritiker Klaus Geitel, der ihr für die Ausgabe ihrer Rilke-Memoiren den S. Fischer Verlag vermittelt hatte. Die sich daraus ergebenden Fragen und Probleme, ihre Verhandlungen mit Bermann-Fischer und ihre Ausstellungspläne in Deutschland sind die Themen ihrer Briefe an Geitel, der sie in manchem berät. Schon der vom Verlag gewünschte Titel gefällt ihr überhaupt nicht: "... Das Buch soll bald erscheinen und mit Sorgfalt verlegt werden. Wir haben nur ein Stein des Anstosses. Herr Bermann will als Titel die Anfangszeile eines Gedichtes [von Rilke] an mich wählen, nämlich 'Sind wir's Lulu, sind wir's, oder grüssen ...' und dann verloren auf dem Schutzumschlag ein Faksimile des ganzen Gedichts. Ich finde den Titel unmöglich und Skandal erweckend. Ich wollte nur sagen 'Wege mit R. M. Rilke' . Schreiben Sie gleich auch an Bermann, Ihr Gefühl. Er ist sehr eilig + will sofort den Umschlag zeichnen lassen. Er will etwas Auffallendes um sich von den vielen Rilke-Veröffentlichungen zu unterscheiden. Ich bin aber unglücklich über diesen Titel der mich einfach unmöglich macht. Hier sind sie fünf, enthusiastisch dafür - ich allein, welche Minorität, entsetzlich dagegen [Frankfurt 20.XI.1951] ... Ich sehne mich sehr nach meiner Arbeit, denn das Schreiben war nur ein kleiner Abweg. Leider kann ich mich nicht entscheiden hier mit Calman-Levy abzuschliessen, ich finde die Gedichte, die ja in der französischen Ausgabe einen viel grösseren Raum einnehmen, passen nicht in diesen Verlag. In der nächsten Nummer von 'Arts' wird eine Seite Auszüge aus dem Buch bringen ... Ja, Sie haben recht, es ist zu umständlich, in Berlin auszustellen, ich werde mich wohl auf Süddeutschland beschränken, wenn ich es überhaupt unternehme ... Vor Berlin fürchte ich mich offen gestanden ein wenig, habe es immer getan [23.XII.1951] ... Ich soll nun doch Anfang Mai nach Berlin kommen. Ich bin aufgefordert dort in Tempelhof eine Ausstellung von Aquarellen zu machen, fände es aber angemessener, wenn ich es in der 'Maison de France' täte, wo ich gleichzeitig deutsch und französisch Gedichte von Rilke lesen könnte [Paris 5.IV.1952] ... Als Sie durch Paris fuhren, war ich in Spanien ... Es wirkt ... beruhigend im Täglichen um ein Jahrhundert zurück versetzt zu sein. Auch die menschliche Wärme, ich möchte sagen Brüderlichkeit tut wohl. Überall noch ein herrliches Handwerk, Eisen und Holzarbeit und Ceramik zu finden und die schöne Strenge der Interieurs war ein wirkliches Bad nach all der Warenhausfracht des übrigen Continents ... Nun soll die französische Ausgabe, die einzige, die ihre Rechtfertigung in etwa 70 Übertragungen hat, Ende Januar beim 'Mercure de France' erscheinen ... Eigentlich bedaure ich dass ich mich überreden liess es in's Deutsche zu übertragen. Es ist ja schon so unendlich viel über R.[ilke] dort geschrieben. Trotzdem war im Allgemeinen die Presse freundlich, mit 2 allerdings giftig verleumderischen Ausnahmen. Nun damit muss man rechnen wenn man in solches Wespennest sticht, denn R. scheint ja einiger Leute Privateigentum. Jedenfalls bin ich froh endlich zu meiner Malerei zurückgekehrt zu sein; das ist ein stilles, inniges Gewerbe, das keiner mit Spitzfindigkeiten verdrehen kann ..." [17.XI.1952]. - Das Buch erschien 1952 unter dem von ihr gewünschten Titel "Wege mit Rilke", in Frankreich 1953 unter dem Titel "Une image de Rilke" . - Beiliegend eine französisch beschriftete Visitenkarte der Künstlerin.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 2438
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Datum:
18.10.2018
Auktionshaus:
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info@bassenge.com
+49 30 89380290
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