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Auktionsarchiv: Los-Nr. 3215

SPITZWEG, CARL

Schätzpreis
30.000 CHF - 50.000 CHF
ca. 30.650 $ - 51.084 $
Zuschlagspreis:
53.000 CHF
ca. 54.149 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 3215

SPITZWEG, CARL

Schätzpreis
30.000 CHF - 50.000 CHF
ca. 30.650 $ - 51.084 $
Zuschlagspreis:
53.000 CHF
ca. 54.149 $
Beschreibung:

A172 Gemälde des 19. Jahrhunderts SPITZWEG, CARL (1808 München 1885) Der Wachtposten. Um 1860. Öl auf Karton. Verso mit Monogramm und Echtheitsbestätigung vom Neffen Eugen Spitzweg vom 24.11.1898. 31 x 17 cm. Provenienz: - Dresden 1860 (Gemäss Verkaufsverzeichnis Nr. 155). - Privatsammlung Schweiz 1861. - Kunstverein Hannover 1862 (mit falscher Jahreszahl 1962 bei Roennefahrt erwähnt). - Kunsthandlung Eduard Schulte, Berlin (verso Stempel). - Galerie Lippert, Magdeburg, um 1906. - Sammlung Rolf Schiess, Schweiz, vor 2007. - Durch Erbfolge Sammlung Harald Schiess, Schweiz. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Akademische Kunstausstellung, Dresden 1860. - Deutsche Jahrhundertausstellung, Nationalgalerie Berlin,1906, Nr. 1677. - Carl Spitzweg und die französischen Zeichner, Haus der Kunst München, 1985, Nr. 695 (verso Etikette). Literatur: - Vogel, J.: Carl Spitzweg Acht Gemälde. Seemanns Künstlermappen 7, Leipzig o. J. - Roennefahrt, Günther: Carl Spitzweg Beschreibendes Bezeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, S. 212, Kat. Nr. 741 mit Abb. (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben). - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg Stadtsoldat und Serenissmus. Würdige Gestalten in der Kleinstadt des 19. Jahrhunderts, München 1975, Nr. 12. - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg und die französischen Zeichner, Ausst.-Kat., Haus der Kunst München, München 1985, S. 371, Nr. 695, S. 496, Nr. 695 (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben). - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 285, Kat. Nr. 561 (mit Abb.) (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben.). Wenn der Rauch des Kampfes längst verzogen ist; wenn die Waffen verstummt und die glanzvollen Regimenter abgezogen sind - was bleibt im Leben eines Soldaten? Die Langeweile und Leere des Wachdienstes, die kleinen Nöte und Sorgen des Alltags, kurz: das ganz normale Menschsein. Carl Spitzweg war ein zutiefst menschlicher Maler, der seine Zeitgenossen mit leisem Spott und zugleich tiefem Mitgefühl darstellte. Wachsoldaten karikierte er besonders gerne. Sie begegnen uns mit pointierter Absenz jeglicher Heldenpose, schutz- und chancenlos gegen reale Gefahren, desillusioniert von langen Dienstjahren - dafür umso sympathischer in ihrer ergebenen Gelassenheit. Unser "Wachtposten", gemächlich auf sein Bajonett abgestützt, hat den Rücken gegen den Betrachter gekehrt, den er als eindringende Gefahr wohl nicht sonderlich ernst nimmt. Er schaut lieber der Gestalt nach, die sich in Richtung Stadtmitte bewegt. In Ehren ergraut und in der Körpermitte ziemlich füllig geworden ist er kein kampfbereiter Soldat; er sieht ein wenig lächerlich aus mit den kleinen Füssen, den weit abstehenden Ohren und dem zu engen Soldatenrock, der sich über dem Rücken spannt. Spitzweg steckte seine Soldaten meist in historisch anmutende, keineswegs aber authentische Uniformen. Unser "Wachtposten" hat von Spitzweg zudem einen grossen Tschako aufgesetzt bekommen, eine Kopfbedeckung, die in dieser Form zu Napoleons Zeiten - also über ein halbes Jahrhundert vor der Entstehung dieses Gemäldes - gebräuchlich war. Ursprünglich ein Helm der ungarischen Husaren, setzte sich der Tschako Ende des 18. Jahrhunderts bei vielen Armeen durch, änderte sein Erscheinungsbild vielfach und war nach den 1840er Jahren nur noch bei Sondertrupps wie den Jägern oder Telegrapheneinheiten zu finden, bis er im 20. Jahrhundert beispielsweise bei der deutschen Polizei eine Renaissance feierte. Beim Exemplar unseres "Wachtpostens" ist oben deutlich ein überstehender Rand zu sehen; hier war der Tschako meist mit einem dicken Lederdeckel versehen, der seinen Träger vor Säbelhieben schützen sollte. Carl Spitzweg der das Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie mit Auszeichnung abgeschlossen, den Apothekerberuf aber bald darauf wieder aufgegeben hatte, um sich ganz der Malerei zu widmen, konnte beim Mischen seiner Farben auf seine naturwissenschaftlichen Kenntniss

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3215
Auktion:
Datum:
27.03.2015
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

A172 Gemälde des 19. Jahrhunderts SPITZWEG, CARL (1808 München 1885) Der Wachtposten. Um 1860. Öl auf Karton. Verso mit Monogramm und Echtheitsbestätigung vom Neffen Eugen Spitzweg vom 24.11.1898. 31 x 17 cm. Provenienz: - Dresden 1860 (Gemäss Verkaufsverzeichnis Nr. 155). - Privatsammlung Schweiz 1861. - Kunstverein Hannover 1862 (mit falscher Jahreszahl 1962 bei Roennefahrt erwähnt). - Kunsthandlung Eduard Schulte, Berlin (verso Stempel). - Galerie Lippert, Magdeburg, um 1906. - Sammlung Rolf Schiess, Schweiz, vor 2007. - Durch Erbfolge Sammlung Harald Schiess, Schweiz. - Schweizer Privatsammlung. Ausstellungen: - Akademische Kunstausstellung, Dresden 1860. - Deutsche Jahrhundertausstellung, Nationalgalerie Berlin,1906, Nr. 1677. - Carl Spitzweg und die französischen Zeichner, Haus der Kunst München, 1985, Nr. 695 (verso Etikette). Literatur: - Vogel, J.: Carl Spitzweg Acht Gemälde. Seemanns Künstlermappen 7, Leipzig o. J. - Roennefahrt, Günther: Carl Spitzweg Beschreibendes Bezeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, S. 212, Kat. Nr. 741 mit Abb. (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben). - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg Stadtsoldat und Serenissmus. Würdige Gestalten in der Kleinstadt des 19. Jahrhunderts, München 1975, Nr. 12. - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg und die französischen Zeichner, Ausst.-Kat., Haus der Kunst München, München 1985, S. 371, Nr. 695, S. 496, Nr. 695 (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben). - Wichmann, Siegfried: Carl Spitzweg Verzeichnis der Werke, Stuttgart 2002, S. 285, Kat. Nr. 561 (mit Abb.) (hier fälschlich ein Monogramm unten links angegeben.). Wenn der Rauch des Kampfes längst verzogen ist; wenn die Waffen verstummt und die glanzvollen Regimenter abgezogen sind - was bleibt im Leben eines Soldaten? Die Langeweile und Leere des Wachdienstes, die kleinen Nöte und Sorgen des Alltags, kurz: das ganz normale Menschsein. Carl Spitzweg war ein zutiefst menschlicher Maler, der seine Zeitgenossen mit leisem Spott und zugleich tiefem Mitgefühl darstellte. Wachsoldaten karikierte er besonders gerne. Sie begegnen uns mit pointierter Absenz jeglicher Heldenpose, schutz- und chancenlos gegen reale Gefahren, desillusioniert von langen Dienstjahren - dafür umso sympathischer in ihrer ergebenen Gelassenheit. Unser "Wachtposten", gemächlich auf sein Bajonett abgestützt, hat den Rücken gegen den Betrachter gekehrt, den er als eindringende Gefahr wohl nicht sonderlich ernst nimmt. Er schaut lieber der Gestalt nach, die sich in Richtung Stadtmitte bewegt. In Ehren ergraut und in der Körpermitte ziemlich füllig geworden ist er kein kampfbereiter Soldat; er sieht ein wenig lächerlich aus mit den kleinen Füssen, den weit abstehenden Ohren und dem zu engen Soldatenrock, der sich über dem Rücken spannt. Spitzweg steckte seine Soldaten meist in historisch anmutende, keineswegs aber authentische Uniformen. Unser "Wachtposten" hat von Spitzweg zudem einen grossen Tschako aufgesetzt bekommen, eine Kopfbedeckung, die in dieser Form zu Napoleons Zeiten - also über ein halbes Jahrhundert vor der Entstehung dieses Gemäldes - gebräuchlich war. Ursprünglich ein Helm der ungarischen Husaren, setzte sich der Tschako Ende des 18. Jahrhunderts bei vielen Armeen durch, änderte sein Erscheinungsbild vielfach und war nach den 1840er Jahren nur noch bei Sondertrupps wie den Jägern oder Telegrapheneinheiten zu finden, bis er im 20. Jahrhundert beispielsweise bei der deutschen Polizei eine Renaissance feierte. Beim Exemplar unseres "Wachtpostens" ist oben deutlich ein überstehender Rand zu sehen; hier war der Tschako meist mit einem dicken Lederdeckel versehen, der seinen Träger vor Säbelhieben schützen sollte. Carl Spitzweg der das Studium der Pharmazie, Botanik und Chemie mit Auszeichnung abgeschlossen, den Apothekerberuf aber bald darauf wieder aufgegeben hatte, um sich ganz der Malerei zu widmen, konnte beim Mischen seiner Farben auf seine naturwissenschaftlichen Kenntniss

Auktionsarchiv: Los-Nr. 3215
Auktion:
Datum:
27.03.2015
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8031 Zürich
Schweiz
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