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Auktionsarchiv: Los-Nr. 6

6 Chlingensperg auf Berg, Joseph v.

Nr. 134
05.05.2014 - 06.05.2014
Schätzpreis
2.600 €
ca. 3.570 $
Zuschlagspreis:
10.500 €
ca. 14.418 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 6

6 Chlingensperg auf Berg, Joseph v.

Nr. 134
05.05.2014 - 06.05.2014
Schätzpreis
2.600 €
ca. 3.570 $
Zuschlagspreis:
10.500 €
ca. 14.418 $
Beschreibung:

6 Protokoll eines ausschweifenden Lebens - Chlingensperg auf Berg, Joseph v. Tagebucheinträge, Berufs- und Haushaltsnotizen. Deutsche Handschrift (mit latein. Fachausdrücken u. französ. Modewörtern) in Tinte auf Papier. (München, Berg ob Landshut u. a.) 1801-30. In 29 (von 30; 28 denselben) Jahrgängen Schreib-Kalender (ohne 1804; 1803 ein and. Kalender; ab Jg. 1802:) Verfaßt von Albert Bauer . Zus. 29 Bde. Mchn., Hübschmann, (1800-01 u. 1804-29). 4°. Blau Pp. d. Zt. mit (oxyd.) silbergepr. Deckel-Zierleisten u. silbergepr. Jahreszahl auf d. Vorderdeckeln, Rückenfil., Goldschn. (11) sowie Pp. d. Zt. mit verschiedenen Bunt- (1 Goldbrokat-)Papierbez. (18), dabei 16 mit verg. Jahreszahl-Schildchen auf den Vorderdeckeln. Schätzpreis: (2.600,- €) / (3.588,- $) Joseph von Chlingensperg auf Berg (26.5.1777-24.5.1830) folgte als Jurist der alten Familientradition und war zuletzt Kgl. Bayer. Gerichtsrat. Heirat am 13. August 1806 mit Karoline v. Asch (10.12.1789-14.6.1826). Vorliegende Tagebücher schildern die meist überbordend voll gepackten Tage eines tätigen Gutsherrn, eines pflichttreuen und fleißigen arbeitsamen Mannes, dessen ganze Leidenschaft jedoch, bis hin zur Besessenheit, gleichzeitig dem weiblichen Geschlecht in aller Vielfalt gilt. Teils in gut leserlicher großzügiger, teils mühsam lesbarer Schrift, teils auf über und über vollgeschriebenen SS., vielf. täglich. Auch die w. Bll. den gedruckten Kalenderseiten gegenüber in besonders dichter, sehr kleiner Schrift oft bis zum Rand betextet. Die Einträge über 30 Jahre (1801 ist er 24) bis zu seinem Tod, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag, lassen Älterwerden, Gemütsverfassung und Gesundheitszustände erkennen, indem er das eine Mal fahriger oder gar schlampiger, das andere Mal präziser und nüchterner die Tage und Seiten füllt. Besonders großzügig in Schönschrift sind (auf den w. Notiz-Bll.) viele Namens- und Geburtstage (Familie, Freunde u. Bekannte) eingetragen, ab 4. Aug. 1809 (z. B. jährl.: "Geburtstag meines lieben/ theuren Pepi", 14. Okt.: "Geburtstag meiner seel. unvergeßlichen Therese"), auch Hochzeitstage (15. April 1829: "Heute ist es 18. Jahre, daß Sicherer heurathete") u. Todestage (10. Februar, ab 1819 "Todestag meiner seel. unvergeßl. Therese"). Wie man in Jg. 1830 (seinem Todesjahr) erkennen kann, darin die Termine (inkl. der Märkte u. Kirchweih-Feste) über seinen Tod im Mai hinaus bis Dezember als Erinnerung stehen, hat er sie jew. eingeschrieben, sobald er den noch leeren neuen Kalender in Händen hatte. Um diese Merkdaten herum finden sich auf den w. Bll. vielfach Notizen, die ihn als tätigen Haushalter und seine Güter in Blick und Griff behaltenden Gutsherrn zeigen. Es gibt Ausgaben und Einnahmen, auch Leihgaben oder Geschenke (Gelder an die Mutter, die Schwester, für die Frau etc.), er kauft und verkauft Haber, Heu, Holz, Toback, läßt seine Pferde Lisel (ab 1824: Hans; der Graue, der Braune) regelmäßig beschlagen u. v. mehr. Die Tage sind mit stetiger Arbeit am Morgen erfüllt, auch reist er viel. Fast täglich über Jahre: "Vorm(ittags) gearbeitet bis 11 Uhr", "bis 1 Uhr geschanzt (heftig gearbeitet)" (od. andere Zeiten), so z. B. "per totam diem bei sehr schlechtem Wetter geschanzt" (10. April 1825) u. v. m. Sein täglicher Umgang zeigt ihn einerseits in Adelskreisen, es tauchen Namen auf wie: Courtin (Kanzler), Dalwitz (Ob. K. Coll. Präs.), Godin, Fraunberg, Hochstetter, Hornstein, Gumppenberg, La Rosé, Lassberg, Lerchenfeld, Löwenthal, Montgelas, Seinsheim, Sicherer u. a. Vor Gericht stehen auch viele Bürgerliche oder Bauern etc. Privat ist er andererseits in allen Lagern der Bevölkerung zu Hause. - Den 12. Juni 1801: "Vorm(ittags) im Rath./ Nachm. Bei von Preysing im Zuchthaus nur (dessen) Entlassung vorgenohmen...". - Den 23. März 1813: "Am ganzen Tag scharf gearbeitet. Nur Abends ein bißchen ins Museum... (ganz rechts:) Früh 8 Uhr gieng mein Brief an Charles Moy mit der Post ab." Und ein Tag später: "Dem Münchner bothen... Höhenberger heute die Vollmach
6 Protokoll eines ausschweifenden Lebens - Chlingensperg auf Berg, Joseph v. Tagebucheinträge, Berufs- und Haushaltsnotizen. Deutsche Handschrift (mit latein. Fachausdrücken u. französ. Modewörtern) in Tinte auf Papier. (München, Berg ob Landshut u. a.) 1801-30. In 29 (von 30; 28 denselben) Jahrgängen Schreib-Kalender (ohne 1804; 1803 ein and. Kalender; ab Jg. 1802:) Verfaßt von Albert Bauer . Zus. 29 Bde. Mchn., Hübschmann, (1800-01 u. 1804-29). 4°. Blau Pp. d. Zt. mit (oxyd.) silbergepr. Deckel-Zierleisten u. silbergepr. Jahreszahl auf d. Vorderdeckeln, Rückenfil., Goldschn. (11) sowie Pp. d. Zt. mit verschiedenen Bunt- (1 Goldbrokat-)Papierbez. (18), dabei 16 mit verg. Jahreszahl-Schildchen auf den Vorderdeckeln. Schätzpreis: (2.600,- €) / (3.588,- $) Joseph von Chlingensperg auf Berg (26.5.1777-24.5.1830) folgte als Jurist der alten Familientradition und war zuletzt Kgl. Bayer. Gerichtsrat. Heirat am 13. August 1806 mit Karoline v. Asch (10.12.1789-14.6.1826). Vorliegende Tagebücher schildern die meist überbordend voll gepackten Tage eines tätigen Gutsherrn, eines pflichttreuen und fleißigen arbeitsamen Mannes, dessen ganze Leidenschaft jedoch, bis hin zur Besessenheit, gleichzeitig dem weiblichen Geschlecht in aller Vielfalt gilt. Teils in gut leserlicher großzügiger, teils mühsam lesbarer Schrift, teils auf über und über vollgeschriebenen SS., vielf. täglich. Auch die w. Bll. den gedruckten Kalenderseiten gegenüber in besonders dichter, sehr kleiner Schrift oft bis zum Rand betextet. Die Einträge über 30 Jahre (1801 ist er 24) bis zu seinem Tod, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag, lassen Älterwerden, Gemütsverfassung und Gesundheitszustände erkennen, indem er das eine Mal fahriger oder gar schlampiger, das andere Mal präziser und nüchterner die Tage und Seiten füllt. Besonders großzügig in Schönschrift sind (auf den w. Notiz-Bll.) viele Namens- und Geburtstage (Familie, Freunde u. Bekannte) eingetragen, ab 4. Aug. 1809 (z. B. jährl.: "Geburtstag meines lieben/ theuren Pepi", 14. Okt.: "Geburtstag meiner seel. unvergeßlichen Therese"), auch Hochzeitstage (15. April 1829: "Heute ist es 18. Jahre, daß Sicherer heurathete") u. Todestage (10. Februar, ab 1819 "Todestag meiner seel. unvergeßl. Therese"). Wie man in Jg. 1830 (seinem Todesjahr) erkennen kann, darin die Termine (inkl. der Märkte u. Kirchweih-Feste) über seinen Tod im Mai hinaus bis Dezember als Erinnerung stehen, hat er sie jew. eingeschrieben, sobald er den noch leeren neuen Kalender in Händen hatte. Um diese Merkdaten herum finden sich auf den w. Bll. vielfach Notizen, die ihn als tätigen Haushalter und seine Güter in Blick und Griff behaltenden Gutsherrn zeigen. Es gibt Ausgaben und Einnahmen, auch Leihgaben oder Geschenke (Gelder an die Mutter, die Schwester, für die Frau etc.), er kauft und verkauft Haber, Heu, Holz, Toback, läßt seine Pferde Lisel (ab 1824: Hans; der Graue, der Braune) regelmäßig beschlagen u. v. mehr. Die Tage sind mit stetiger Arbeit am Morgen erfüllt, auch reist er viel. Fast täglich über Jahre: "Vorm(ittags) gearbeitet bis 11 Uhr", "bis 1 Uhr geschanzt (heftig gearbeitet)" (od. andere Zeiten), so z. B. "per totam diem bei sehr schlechtem Wetter geschanzt" (10. April 1825) u. v. m. Sein täglicher Umgang zeigt ihn einerseits in Adelskreisen, es tauchen Namen auf wie: Courtin (Kanzler), Dalwitz (Ob. K. Coll. Präs.), Godin, Fraunberg, Hochstetter, Hornstein, Gumppenberg, La Rosé, Lassberg, Lerchenfeld, Löwenthal, Montgelas, Seinsheim, Sicherer u. a. Vor Gericht stehen auch viele Bürgerliche oder Bauern etc. Privat ist er andererseits in allen Lagern der Bevölkerung zu Hause. - Den 12. Juni 1801: "Vorm(ittags) im Rath./ Nachm. Bei von Preysing im Zuchthaus nur (dessen) Entlassung vorgenohmen...". - Den 23. März 1813: "Am ganzen Tag scharf gearbeitet. Nur Abends ein bißchen ins Museum... (ganz rechts:) Früh 8 Uhr gieng mein Brief an Charles Moy mit der Post ab." Und ein Tag später: "Dem Münchner bothen... Höhenberger heute die Vollmach

Auktionsarchiv: Los-Nr. 6
Auktion:
Datum:
05.05.2014 - 06.05.2014
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

6 Protokoll eines ausschweifenden Lebens - Chlingensperg auf Berg, Joseph v. Tagebucheinträge, Berufs- und Haushaltsnotizen. Deutsche Handschrift (mit latein. Fachausdrücken u. französ. Modewörtern) in Tinte auf Papier. (München, Berg ob Landshut u. a.) 1801-30. In 29 (von 30; 28 denselben) Jahrgängen Schreib-Kalender (ohne 1804; 1803 ein and. Kalender; ab Jg. 1802:) Verfaßt von Albert Bauer . Zus. 29 Bde. Mchn., Hübschmann, (1800-01 u. 1804-29). 4°. Blau Pp. d. Zt. mit (oxyd.) silbergepr. Deckel-Zierleisten u. silbergepr. Jahreszahl auf d. Vorderdeckeln, Rückenfil., Goldschn. (11) sowie Pp. d. Zt. mit verschiedenen Bunt- (1 Goldbrokat-)Papierbez. (18), dabei 16 mit verg. Jahreszahl-Schildchen auf den Vorderdeckeln. Schätzpreis: (2.600,- €) / (3.588,- $) Joseph von Chlingensperg auf Berg (26.5.1777-24.5.1830) folgte als Jurist der alten Familientradition und war zuletzt Kgl. Bayer. Gerichtsrat. Heirat am 13. August 1806 mit Karoline v. Asch (10.12.1789-14.6.1826). Vorliegende Tagebücher schildern die meist überbordend voll gepackten Tage eines tätigen Gutsherrn, eines pflichttreuen und fleißigen arbeitsamen Mannes, dessen ganze Leidenschaft jedoch, bis hin zur Besessenheit, gleichzeitig dem weiblichen Geschlecht in aller Vielfalt gilt. Teils in gut leserlicher großzügiger, teils mühsam lesbarer Schrift, teils auf über und über vollgeschriebenen SS., vielf. täglich. Auch die w. Bll. den gedruckten Kalenderseiten gegenüber in besonders dichter, sehr kleiner Schrift oft bis zum Rand betextet. Die Einträge über 30 Jahre (1801 ist er 24) bis zu seinem Tod, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag, lassen Älterwerden, Gemütsverfassung und Gesundheitszustände erkennen, indem er das eine Mal fahriger oder gar schlampiger, das andere Mal präziser und nüchterner die Tage und Seiten füllt. Besonders großzügig in Schönschrift sind (auf den w. Notiz-Bll.) viele Namens- und Geburtstage (Familie, Freunde u. Bekannte) eingetragen, ab 4. Aug. 1809 (z. B. jährl.: "Geburtstag meines lieben/ theuren Pepi", 14. Okt.: "Geburtstag meiner seel. unvergeßlichen Therese"), auch Hochzeitstage (15. April 1829: "Heute ist es 18. Jahre, daß Sicherer heurathete") u. Todestage (10. Februar, ab 1819 "Todestag meiner seel. unvergeßl. Therese"). Wie man in Jg. 1830 (seinem Todesjahr) erkennen kann, darin die Termine (inkl. der Märkte u. Kirchweih-Feste) über seinen Tod im Mai hinaus bis Dezember als Erinnerung stehen, hat er sie jew. eingeschrieben, sobald er den noch leeren neuen Kalender in Händen hatte. Um diese Merkdaten herum finden sich auf den w. Bll. vielfach Notizen, die ihn als tätigen Haushalter und seine Güter in Blick und Griff behaltenden Gutsherrn zeigen. Es gibt Ausgaben und Einnahmen, auch Leihgaben oder Geschenke (Gelder an die Mutter, die Schwester, für die Frau etc.), er kauft und verkauft Haber, Heu, Holz, Toback, läßt seine Pferde Lisel (ab 1824: Hans; der Graue, der Braune) regelmäßig beschlagen u. v. mehr. Die Tage sind mit stetiger Arbeit am Morgen erfüllt, auch reist er viel. Fast täglich über Jahre: "Vorm(ittags) gearbeitet bis 11 Uhr", "bis 1 Uhr geschanzt (heftig gearbeitet)" (od. andere Zeiten), so z. B. "per totam diem bei sehr schlechtem Wetter geschanzt" (10. April 1825) u. v. m. Sein täglicher Umgang zeigt ihn einerseits in Adelskreisen, es tauchen Namen auf wie: Courtin (Kanzler), Dalwitz (Ob. K. Coll. Präs.), Godin, Fraunberg, Hochstetter, Hornstein, Gumppenberg, La Rosé, Lassberg, Lerchenfeld, Löwenthal, Montgelas, Seinsheim, Sicherer u. a. Vor Gericht stehen auch viele Bürgerliche oder Bauern etc. Privat ist er andererseits in allen Lagern der Bevölkerung zu Hause. - Den 12. Juni 1801: "Vorm(ittags) im Rath./ Nachm. Bei von Preysing im Zuchthaus nur (dessen) Entlassung vorgenohmen...". - Den 23. März 1813: "Am ganzen Tag scharf gearbeitet. Nur Abends ein bißchen ins Museum... (ganz rechts:) Früh 8 Uhr gieng mein Brief an Charles Moy mit der Post ab." Und ein Tag später: "Dem Münchner bothen... Höhenberger heute die Vollmach
6 Protokoll eines ausschweifenden Lebens - Chlingensperg auf Berg, Joseph v. Tagebucheinträge, Berufs- und Haushaltsnotizen. Deutsche Handschrift (mit latein. Fachausdrücken u. französ. Modewörtern) in Tinte auf Papier. (München, Berg ob Landshut u. a.) 1801-30. In 29 (von 30; 28 denselben) Jahrgängen Schreib-Kalender (ohne 1804; 1803 ein and. Kalender; ab Jg. 1802:) Verfaßt von Albert Bauer . Zus. 29 Bde. Mchn., Hübschmann, (1800-01 u. 1804-29). 4°. Blau Pp. d. Zt. mit (oxyd.) silbergepr. Deckel-Zierleisten u. silbergepr. Jahreszahl auf d. Vorderdeckeln, Rückenfil., Goldschn. (11) sowie Pp. d. Zt. mit verschiedenen Bunt- (1 Goldbrokat-)Papierbez. (18), dabei 16 mit verg. Jahreszahl-Schildchen auf den Vorderdeckeln. Schätzpreis: (2.600,- €) / (3.588,- $) Joseph von Chlingensperg auf Berg (26.5.1777-24.5.1830) folgte als Jurist der alten Familientradition und war zuletzt Kgl. Bayer. Gerichtsrat. Heirat am 13. August 1806 mit Karoline v. Asch (10.12.1789-14.6.1826). Vorliegende Tagebücher schildern die meist überbordend voll gepackten Tage eines tätigen Gutsherrn, eines pflichttreuen und fleißigen arbeitsamen Mannes, dessen ganze Leidenschaft jedoch, bis hin zur Besessenheit, gleichzeitig dem weiblichen Geschlecht in aller Vielfalt gilt. Teils in gut leserlicher großzügiger, teils mühsam lesbarer Schrift, teils auf über und über vollgeschriebenen SS., vielf. täglich. Auch die w. Bll. den gedruckten Kalenderseiten gegenüber in besonders dichter, sehr kleiner Schrift oft bis zum Rand betextet. Die Einträge über 30 Jahre (1801 ist er 24) bis zu seinem Tod, zwei Tage vor seinem 53. Geburtstag, lassen Älterwerden, Gemütsverfassung und Gesundheitszustände erkennen, indem er das eine Mal fahriger oder gar schlampiger, das andere Mal präziser und nüchterner die Tage und Seiten füllt. Besonders großzügig in Schönschrift sind (auf den w. Notiz-Bll.) viele Namens- und Geburtstage (Familie, Freunde u. Bekannte) eingetragen, ab 4. Aug. 1809 (z. B. jährl.: "Geburtstag meines lieben/ theuren Pepi", 14. Okt.: "Geburtstag meiner seel. unvergeßlichen Therese"), auch Hochzeitstage (15. April 1829: "Heute ist es 18. Jahre, daß Sicherer heurathete") u. Todestage (10. Februar, ab 1819 "Todestag meiner seel. unvergeßl. Therese"). Wie man in Jg. 1830 (seinem Todesjahr) erkennen kann, darin die Termine (inkl. der Märkte u. Kirchweih-Feste) über seinen Tod im Mai hinaus bis Dezember als Erinnerung stehen, hat er sie jew. eingeschrieben, sobald er den noch leeren neuen Kalender in Händen hatte. Um diese Merkdaten herum finden sich auf den w. Bll. vielfach Notizen, die ihn als tätigen Haushalter und seine Güter in Blick und Griff behaltenden Gutsherrn zeigen. Es gibt Ausgaben und Einnahmen, auch Leihgaben oder Geschenke (Gelder an die Mutter, die Schwester, für die Frau etc.), er kauft und verkauft Haber, Heu, Holz, Toback, läßt seine Pferde Lisel (ab 1824: Hans; der Graue, der Braune) regelmäßig beschlagen u. v. mehr. Die Tage sind mit stetiger Arbeit am Morgen erfüllt, auch reist er viel. Fast täglich über Jahre: "Vorm(ittags) gearbeitet bis 11 Uhr", "bis 1 Uhr geschanzt (heftig gearbeitet)" (od. andere Zeiten), so z. B. "per totam diem bei sehr schlechtem Wetter geschanzt" (10. April 1825) u. v. m. Sein täglicher Umgang zeigt ihn einerseits in Adelskreisen, es tauchen Namen auf wie: Courtin (Kanzler), Dalwitz (Ob. K. Coll. Präs.), Godin, Fraunberg, Hochstetter, Hornstein, Gumppenberg, La Rosé, Lassberg, Lerchenfeld, Löwenthal, Montgelas, Seinsheim, Sicherer u. a. Vor Gericht stehen auch viele Bürgerliche oder Bauern etc. Privat ist er andererseits in allen Lagern der Bevölkerung zu Hause. - Den 12. Juni 1801: "Vorm(ittags) im Rath./ Nachm. Bei von Preysing im Zuchthaus nur (dessen) Entlassung vorgenohmen...". - Den 23. März 1813: "Am ganzen Tag scharf gearbeitet. Nur Abends ein bißchen ins Museum... (ganz rechts:) Früh 8 Uhr gieng mein Brief an Charles Moy mit der Post ab." Und ein Tag später: "Dem Münchner bothen... Höhenberger heute die Vollmach

Auktionsarchiv: Los-Nr. 6
Auktion:
Datum:
05.05.2014 - 06.05.2014
Auktionshaus:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Deutschland
auctions@hartung-hartung.com
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