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Auktionsarchiv: Los-Nr. 205

Karl Otto Götz

Kunst nach 1945
08.12.2012
Schätzpreis
30.000 €
ca. 39.358 $
Zuschlagspreis:
51.240 €
ca. 67.223 $
Auktionsarchiv: Los-Nr. 205

Karl Otto Götz

Kunst nach 1945
08.12.2012
Schätzpreis
30.000 €
ca. 39.358 $
Zuschlagspreis:
51.240 €
ca. 67.223 $
Beschreibung:

15.2.1955, 1955.
15.2.1955. 1955. Mischtechnik auf Leinwand. Götz 807. Rechts unten signiert. Verso signiert, datiert und betitelt "15.2.1955" sowie handschriftlich bezeichnet. 90 x 120 cm (35,4 x 47,2 in). Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten aber Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Karl Otto Götz gehört zu den Protagonisten des deutschen Informel. Gemeinsam mit Otto Greis Heinz Kreutz und Bernard Schultze begründet er im Dezember 1952 die Gruppe "Quadriga", die aus einer Ausstellung der Künstler in der Frankfurter Zimmergalerie von Klaus Franck hervorgegangen war. Beeindruckt von der impulsiven Kraft und dem rohen, gestischen Farbauftrag der ausgestellten Werke, verfasste René Hinds, der die Eröffnungsrede gehalten hatte, einen wortgewaltigen Text, in dem er die Bezeichnung "Quadriga" für die vier Künstler wählte. Das vorliegende Gemälde ist in seiner rhythmischen Expressivität und seinem kraftvollen Pinselduktus ein besonders ausdrucksstarkes Beispiel für die Götz'sche Bildsprache, deren außerordentliche Wirkung bereits im Malakt selbst wurzelt: In einem dem "Action Painting" verwandten Prozess löst Götz die Malerei von der Staffelei und bearbeitet die Malgründe auf dem Fußboden, so dass die entstehenden Farbspuren Ausdruck bestimmter Bewegungsabläufe des Körpers des Künstlers sind. Unser Bild verweist darüber hinaus auf den Einsatz einer speziellen Rakeltechnik, bei der zunächst dunkle Farbe auf den hellen Malgrund gesetzt wird, um sie dann mit einem Rakel zu verwischen bzw. abzunehmen, ehe mit dem trockenen Pinsel die Übergänge zwischen Hell und Dunkel nachgearbeitet werden. Die bisher noch festen Formen werden nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik durch eine dynamischere Handschrift ersetzt, die der Künstler in Zukunft beibehalten wird. Der praktischen Arbeit steht ein aufwändiger theoretischer Prozess der Bildidee, die der Künstler oft über Jahre hinweg in Skizzen und Gouachen umsetzt, voran. Die frühe metamorphosenhafte Malweise, die Assoziationen an Insekten und Vögel weckt, wandelt sich in den fünfziger Jahren zu einer metaphorischen Zeichensprache mit einer harmonischen Übereinstimmung von Farbe und Rhythmus. Während der Jahre 1948 bis 1953 ist Götz Herausgeber der Zeitschrift 'Meta'. Von 1959 bis 1979 lehrt er als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1965 läßt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. K.O.Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh internationale Anerkennung, etwa bei der documenta II im Jahr 1959.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 205
Auktion:
Datum:
08.12.2012
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

15.2.1955, 1955.
15.2.1955. 1955. Mischtechnik auf Leinwand. Götz 807. Rechts unten signiert. Verso signiert, datiert und betitelt "15.2.1955" sowie handschriftlich bezeichnet. 90 x 120 cm (35,4 x 47,2 in). Wir danken Herrn Joachim Lissmann, K.O. Götz und Rissa-Stiftung, für die freundliche wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von K.O. Götz, erstellt von der Stiftung Informelle Kunst und der K.O. Götz und Rissa-Stiftung, aufgenommen. PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland. Karl Otto Götz wird am 22. Februar 1914 in Aachen geboren. Schon mit Eintritt in die Oberrealschule 1924 beginnt er zu malen. 1930 fängt er an, abstrakte Bilder zu schaffen, wenig später experimentiert er mit Collagen. Seine zweite Leidenschaft, das Segelfliegen, muss er aufgeben, als nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Anstrengungen zu malen immer schwieriger werden. Götz hält sich mit Landschaftsbildern über Wasser, die er an Touristen verkauft, erhält wegen seiner abstrakten Spritzbilder und surrealistischen Arbeiten aber Mal- und Ausstellungsverbot. Götz wird zum Militär einberufen, schafft es aber, sich künstlerisch weiterzubilden, Kollegen zu treffen und viele nützliche Verbindungen aufzubauen. Das Kriegsende verläuft für Götz, der vornehmlich in Norwegen stationiert war, glimpflich, da ein englischer Bekannter für ihn bürgt. Seine frühen Arbeiten jedoch werden in Dresden ein Raub der Flammen. Ende 1945 heiratet er die Mutter seiner zwei Kinder Anneliese Hager. In den späten vierziger Jahren entstehen abstrakte Kompositionen, surreale Fotoexperimente und abstrakt-gegenständliche Monotypien. Karl Otto Götz gehört zu den Protagonisten des deutschen Informel. Gemeinsam mit Otto Greis Heinz Kreutz und Bernard Schultze begründet er im Dezember 1952 die Gruppe "Quadriga", die aus einer Ausstellung der Künstler in der Frankfurter Zimmergalerie von Klaus Franck hervorgegangen war. Beeindruckt von der impulsiven Kraft und dem rohen, gestischen Farbauftrag der ausgestellten Werke, verfasste René Hinds, der die Eröffnungsrede gehalten hatte, einen wortgewaltigen Text, in dem er die Bezeichnung "Quadriga" für die vier Künstler wählte. Das vorliegende Gemälde ist in seiner rhythmischen Expressivität und seinem kraftvollen Pinselduktus ein besonders ausdrucksstarkes Beispiel für die Götz'sche Bildsprache, deren außerordentliche Wirkung bereits im Malakt selbst wurzelt: In einem dem "Action Painting" verwandten Prozess löst Götz die Malerei von der Staffelei und bearbeitet die Malgründe auf dem Fußboden, so dass die entstehenden Farbspuren Ausdruck bestimmter Bewegungsabläufe des Körpers des Künstlers sind. Unser Bild verweist darüber hinaus auf den Einsatz einer speziellen Rakeltechnik, bei der zunächst dunkle Farbe auf den hellen Malgrund gesetzt wird, um sie dann mit einem Rakel zu verwischen bzw. abzunehmen, ehe mit dem trockenen Pinsel die Übergänge zwischen Hell und Dunkel nachgearbeitet werden. Die bisher noch festen Formen werden nun mittels Einsatz einer speziellen, dreistufigen Rakeltechnik durch eine dynamischere Handschrift ersetzt, die der Künstler in Zukunft beibehalten wird. Der praktischen Arbeit steht ein aufwändiger theoretischer Prozess der Bildidee, die der Künstler oft über Jahre hinweg in Skizzen und Gouachen umsetzt, voran. Die frühe metamorphosenhafte Malweise, die Assoziationen an Insekten und Vögel weckt, wandelt sich in den fünfziger Jahren zu einer metaphorischen Zeichensprache mit einer harmonischen Übereinstimmung von Farbe und Rhythmus. Während der Jahre 1948 bis 1953 ist Götz Herausgeber der Zeitschrift 'Meta'. Von 1959 bis 1979 lehrt er als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. 1965 läßt Götz sich scheiden und heiratet seine Schülerin Rissa. Seit 1975 lebt und arbeitet der Künstler in Wolfenacker im Westerwald. K.O.Götz zählt zu den Hauptvertretern des deutschen Informel und erfährt schon früh internationale Anerkennung, etwa bei der documenta II im Jahr 1959.

Auktionsarchiv: Los-Nr. 205
Auktion:
Datum:
08.12.2012
Auktionshaus:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Deutschland
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