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Auktionsarchiv: Los-Nr. 1017

1 PAAR GEFASSTE KONSOLEN

Schätzpreis
28.000 CHF - 48.000 CHF
ca. 28.658 $ - 49.128 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Auktionsarchiv: Los-Nr. 1017

1 PAAR GEFASSTE KONSOLEN

Schätzpreis
28.000 CHF - 48.000 CHF
ca. 28.658 $ - 49.128 $
Zuschlagspreis:
n. a.
Beschreibung:

1 PAAR GEFASSTE KONSOLEN, Louis XV, Venedig um 1745/50. Holz ausserordentlich fein beschnitzt mit Muscheln, Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie hellgrün gefasst und teils vergoldet. Geschweifte, trapezförmige und wenig vorstehende, wohl ersetzte, grau/beige gesprenkelte Marmorplatte auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant geschweiften Beinen. Wenige Fehlstellen und Restaurationen. 100x52x83 cm. Provenienz: Aus deutschem Besitz. Eine Konsole mit analog gestalteter Zargenform ist abgebildet in: T. Zinutti, Il linguaggio del mobile antico, Treviso 2011; S. 66. Zwei weitere Konsolen mit dieser charakteristischen Zargenform sind abgebildet in: E. Baccheschi, Mobili laccati del settecento veneziano, Mailand 1962; S. 48f. Nach dem Frieden von Château Cambrésin 1659 erlebte die Republik Venedig eine ökonomische und künstlerische Blütezeit, die bis in die 30er Jahre des "Settecento" anhielt. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die durch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni da noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni da soaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jh.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1017
Auktion:
Datum:
27.09.2018
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

1 PAAR GEFASSTE KONSOLEN, Louis XV, Venedig um 1745/50. Holz ausserordentlich fein beschnitzt mit Muscheln, Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie hellgrün gefasst und teils vergoldet. Geschweifte, trapezförmige und wenig vorstehende, wohl ersetzte, grau/beige gesprenkelte Marmorplatte auf wellig ausgeschnittener Zarge mit markant geschweiften Beinen. Wenige Fehlstellen und Restaurationen. 100x52x83 cm. Provenienz: Aus deutschem Besitz. Eine Konsole mit analog gestalteter Zargenform ist abgebildet in: T. Zinutti, Il linguaggio del mobile antico, Treviso 2011; S. 66. Zwei weitere Konsolen mit dieser charakteristischen Zargenform sind abgebildet in: E. Baccheschi, Mobili laccati del settecento veneziano, Mailand 1962; S. 48f. Nach dem Frieden von Château Cambrésin 1659 erlebte die Republik Venedig eine ökonomische und künstlerische Blütezeit, die bis in die 30er Jahre des "Settecento" anhielt. Militärische Konflikte auf See und in den norditalienischen Regionen, die den finanziellen Ruin der Lagunenstadt einläuteten, standen in krassem Widerspruch zur kulturellen Blüte, die durch das rigorose Zunftwesen garantiert wurde. Das lokale Kunsthandwerk wurde genauestens organisiert, strukturiert und in verschiedene Sparten eingeteilt: "marangoni da noghera" (Hersteller von Massivholzmöbeln), "marangoni da soaze" (Bestandteil-Schnitzer), "intaiadori", "tapezieri", "bolzeri", "doratori", "vetrai", "specchieri" und vor allem "depentori" (Lackierer von Luxusmöbeln). Durch diese straffe Einteilung war eine grosse Produktion auf hohem Niveau möglich, sie verunmöglicht jedoch die Identifizierung der Objekte bzw. deren Zuschreibung an ein bestimmtes Atelier oder einen Künstler. Die eigentliche Spezialität der Kunsthandwerker von Venedig waren die als einmalig zu bezeichnenden "intagli" - wohl auch bedingt durch die hochwertige, berühmte Schiffsproduktion mit reichen Schnitzereien -, fein lackierte und geschnitzte Möbel, ausserordentlich originelle und eigenständige Formen- und Dekorationssprache und eine qualitativ hochwertige Ausführung. Lit.: M. Griffo, Il mobile del seicento - Italia, Novara 1985; S. 33-43 (allg. Angaben zur Entwicklung des venezianischen Möbels im 17./18. Jh.).

Auktionsarchiv: Los-Nr. 1017
Auktion:
Datum:
27.09.2018
Auktionshaus:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Schweiz
koller@kollerauktionen.ch
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